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Einsatzinfo: 2018-10-22+23

Bild: Manuel Goldenstein
 
Großbrand bei Müllverwertungsunternehmen fordert 150 Einsatzkräfte in Südbrookmerland
geschrieben von Manuel Goldenstein
  
Am Montag um 17:34 Uhr wurde die Feuerwehren Uthwerdum, Victorbur und Oldeborg, sowie die DRK Bereitschaft Südbrookmerland nach Georgsheil in das Gewerbegebiet zu einem Brand eines Müllberges bei der Müllentsorgungsfirma R. & J. Beekmann Entsorgung GmbH & Co. KG alarmiert. Bereits auf der Anfahrt hat der Einsatzleiter entschieden, auch die Feuerwehr Wiegboldsbur und Münkeboe hinzuzuziehen, da bereits eine massive Rauchsäule zu sehen war. Auf dem hinteren Gelände der Firma brannte eine 400 Quadratmeter große Fläche mit aufgehäuften gewerblichen Abfallgemisch. Die entstandene Rauchsäule konnte von Norderney gesichtet werden und zog über Südbrookmerland in Richtung Gemeinde Ihlow. Der Brandgeruch konnte noch in Großefehn wahrgenommen werden. Umgehend wurde vorsorglich KATWARN ausgelöst und Radiomeldungen veranlasst, um die Bevölkerung vor der Luftverunreinigung zu warnen. Zur Überprüfung der Luftverschmutzung, wurde der Gerätewagen Gefahrgut des Landkreises Aurich zur Einsatzstelle alarmiert. Die Besatzungen des Messfahrzeugs, die ihren Standort im Auricher Stadtteil Sandhorst haben, konnten jedoch feststellen, dass keine Gefahr für die Bevölkerung aufgrund der ausgeprägten Rauchentstehung ausgeht. Die Fenster und Türen weiter geschlossen zu halten, wurde dennoch rein vorsorglich weiter empfohlen. Ein massiver Schaumeinsatz unter Atemschutzgeräten wurde vorgenommen, um die Flammen möglichst schnell unter Kontrolle zu bekommen. Zu diesem Zweck wurde die Feuerwehr Stadt Aurich mit dem im Landkreis Aurich bereitgehaltenen Schaummittel, sowie später der in Norden stationierte Gerätewagen Atemschutz zum rascheren Austausch und Aufstockung von Atemschutzgeräten hinzualarmiert. Ein großer Teil des Müllberges musste mit schweren vor Ort befindlichen Maschinen auseinandergezogen werden, um eine endgültige Löschung zu erwirken. Um die Lage besser beurteilen zu können, erfolgte eine Erkundung des Brandgutes über eine Drohne, die spontan von der naheliegenden Firma KMS intermedia bereitgestellt wurde. Die Müllverwertungsfirma Beekmann sorgte umgehend für eine Abtrennung der Oberflächenentwässerung, damit das kontaminierte Löschwasser nicht in die Öffentlichkeit gerät. Während des laufenden Einsatzes kam es zu Auslösungen von Brandmeldeanlagen, durch das Eindringen von Rauch in unmittelbarer Nähe befindlichen Industriehallen. Hier kamen Hochleistungslüfter zum Einsatz, um die Hallen rauchfrei zu halten.Das DRK übernahm die sanitätsdienstliche Absicherung und Verpflegung der letztlich rund 150 Einsatzkräfte. Prokurist der betroffenen Firma Mathias Rademacher, dankte der Feuerwehr für ihren Einsatz und war erstaunt, wie schnell sie vor Ort war. Rademacher und sein Team hatten das Feuer während einer Sitzung bemerkt und selber die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmiert. Menschen kamen nicht zu schaden. Dieses sei für Rademacher das Wichtigste. „Was würde man nur ohne Feuerwehr machen?!“, sagte er weiter. Trotz des sofortigen Notrufs und des schnellen und massiven Einsatzes der Feuerwehr, dehnte sich das Feuer rasch in dem Müllberg aus. Maschinen und eine angrenzende Halle konnten jedoch geschützt werden und nahmen keinen Schaden.Die Gewerbestraße wurde zeitweise für den Einsatz gesperrt. Leider wurden hier Einsatzkräfte von verständnislosen Passanten angepöbelt, weil sie unter anderem mit ihrem Hund dort jeden Abend einen Spaziergang machen und sie sich nicht so einschränken lassen würden. Erklärende Worte zur Sicherheitsabsperrung durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr, wurden mit Lautstärke niedergeschlagen. Gegen 24 Uhr war das Feuer unter Kontrolle.
 
Trotz des langwierigen Einsatzes, der noch bis in die Morgenstunden andauerte, bezeichnet Einsatzleiter Gerold Meyer und Gemeindebrandmeister Focko Westerbur den Einsatz als Erfolg, da Sachgüter und Gebäude durch den extremen Einsatz der Feuerwehr nicht zu Schaden kamen.
 
Zur Feuerwehr mit 19 Löschfahrzeugen und dem DRK, war die Polizeiinspektion Aurich/Wittmund und die Untere Wasserbehörde des Landkreises Aurich mit im Einsatz.