Chronik

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60 Jahre Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum

1934 bis 1994

Erlebt und geschrieben von

HBM Tjade Meyer

Gemeindebrandmeister a. D.

Der Feuerschutz wurde vor der Existenz einer Freiwilligen Feuerwehr in der damaligen Gemeinde Uthwerdum durch alle männlichen Bürger sichergestellt.

Wenn es in der Gemeinde brannte, hatten sich alle Männer mit einem Eimer an der Brandstelle zu melden. Zusätzlich wurde die Nachbargemeinde Engerhafe alarmiert, denn die war schon um 1900 mit einer Handdruckspritze ausgerüstet.

Anlässlich dieser Brandeinsätze gab es auch von der Gemeinde eingesetzte Führungskräfte. Einer von ihnen war, wie einem Protokoll zu entnehmen ist, Johann Finkenburg.

Am 07. September 1934 wurde eine Versammlung der Gemeindevorsteher von Uthwerdum, Engerhafe und Fehnhusen durch Herrn Kreisfeuerwehrführer Friedrich Christmann, Aurich in der Gastwirtschaft Damm, Engerhafe einberufen. Diese Versammlung wurde von Christmann geleitet. Nachdem er die Versammlung eröffnet hatte, wurde das Feuerlöschgesetz vom 15. Dezember 1933 besprochen. Die Besprechung bewirkte, dass sich die Gemeindevorsteher mit der Bildung eines Löschverbandes ein verstanden erklärten. Man einigte sich, den Verband mit “Feuerlöschverband Südbrookmerland“ zu titulieren.

Am 17. Oktober 1934 wurde in Engerhafe von den Feuerwehren Uthwerdum, Engerhafe und Fehnhusen eine Satzung beschlossen und unterschrieben.

In dieser Satzung wurde die Aufteilung in Löschzüge festgelegt. Da die Feuerwehr Engerhafe bereits über eine Handdruckspritze verfügte, wurde sie als Löschzug I bestimmt, Uthwerdum als Löschzug II und Fehnhusen als Löschzug III. Brandmeister dieser drei Löschzüge wurde Gerd Frerichs aus Engerhafe.

Die Satzung des so entstandenen Feuerlöschverbandes wurde am 22. Oktober 1934 vom damaligen Landrat des Kreises Aurich, Herrn Langreder genehmigt.

Dem Löschzug Uthwerdum gehörten folgende Mitglieder an: Hinrich de Vries, Reinhard Uphoff, Johann Finkenburg, Gerhard Rebel, Heinrich Huckemeyer, Johann Raveling, Bernhard Siebels, Georg Hinrichs, Etzart Janssen und Siebelt Fisser. Löschmeister wurde Hinrich de Vries, sein Stellvertreter Johann Finkenburg.

Die ersten Jahre mussten die Kameraden ohne Gerät auskommen. Es wurde in Engerhafe an den dort vorhandenen Gerätschaften geübt. Der erste Einsatz den der neue Löschverband zu fahren hatte war der Brand des „Finkenburgerhofes“ in Bedekaspelermarsch am 08. November 1934.

Dass die Zusammenarbeit der Kameraden im Einsatz und Ausbildungsdienst auch Schwierigkeiten mit sich brachte, zeigt ein Brief des Brandmeisters Frerichs vom 15. Dezember 1934 an den Kreisfeuerwehrführer Christmann. In diesem Schreiben beklagte sich Frerichs, dass vom Löschzug Uthwerdum nur zwei oder drei Kameraden an den gemeinsamen Übungen teilnehmen würden. Nach diesem Schreiben muss wohl wieder etwas Ruhe in die Mannschaft eingekehrt sein, denn in der darauffolgenden Zeit wurden keine Beschwerden mehr vermerkt.

Am 24. April 1936 jedoch wurde vom Löschzug Uthwerdum ein Brief an den Kreiswehrführer folgenden Inhalts geschrieben:

„Schon seit geraumer Zeit hat es zwischen den Löschtrupps Uthwerdum und Engerhafe Reibereien gegeben und unliebsame Zwistigkeiten an Übungsabenden. Dies hat uns gezwungen, uns gänzlich von Engerhafe zu trennen. Wir möchten eine selbständige Wehr gründen und bitten um Stellungnahme dazu.“

Die Unterschrift lautete: Löschtrupp Uthwerdum H. de Vries.

Der durch die Vorgehensweise der Uthwerdumer etwas ratlose Brandmeister Frerichs schrieb ebenfalls an den Kreiswehrführer einen Brief datiert vom 27. Mai 1936 folgenden Wortlauts: „Sehr geehrter Herr Christmann, ich möchte Sie um Rat fragen wie es mit der Feuerwehr Uthwerdum muss. Es kommt nur ganz vereinzelt ein Mann zur Übung. Ich hätte ebenso lieb wenn die Wehr von uns abgeschlossen würde. Vielleicht wissen Sie Rat dazu. Gerd Frerichs, Brandmeister“.

Da nun beide Löschtrupps eine Beschwerde beim Kreisfeuerwehrführer vorgebracht hatten, sah sich dieser gezwungen einen Brief an Brandmeister Frerichs zu schreiben. Den Wortlaut dieses Schreibens von dem auch eine Kopie dem Löschmeister de Vries zuging, möchte ich auch hier wiedergeben:

„Aurich den 30. Juni 1936 – Kamerad Frerichs – Auf Ihr Schreiben vom 27. Mai 1936. Der Löschtrupp Uthwerdum ist mit Engerhafe zu einem Feuerlöschverband zusammengeschlossen. Somit haben die Kameraden dieser beiden Gemeinden gemeinschaftliche Übungen abzuhalten. Auch kann der Löschtrupp Uthwerdum des Öfteren für sich Übungen abhalten, jedoch müssen die Kameraden mindestens alle drei Wochen einmal zum Dienst an der Spritze nach Engerhafe kommen. Legen Sie den Dienst im Feuerlöschverband so, dass einmal in Engerhafe und ein anderes Mal in Uthwerdum geübt wird. Im Einvernehmen mit dem Kameraden de Vries wollen Sie einen Dienstplan aufstellen und mir hiervon eine Abschrift einsenden. Sobald die Eingemeindung der Gemeinde durchgeführt ist wird eine Neueinteilung des Feuerlöschverbandes vorgenommen, jedoch gehören bis dahin die Gemeinden Engerhafe und Uthwerdum zu einem Feuerlöschverband und haben gemeinschaftlichen Dienst zu machen.“

An diesem Brief ist zu sehen welches Verhältnis zur damaligen Zeit zwischen den Löschtrupps Uthwerdum und Engerhafe herrschte.

Im Jahre 1936 gehörten dem Feuerlöschverband Südbrookmerland 22 Mann an von denen nur zwei über 45 Jahre alt waren.

Bedingt durch die geschilderten Vorkommnisse kann das Jahr 1936 für die Feuerwehr Uthwerdum als nicht gerade sehr erfreulich angesehen werden.

Da man jedoch aktiv weiterarbeitete wurde im April 1937 vom Löschverband eine Tragkraftspritze mit Anhänger, 10 m Saugschlauch, 375 m B-Schlauch und 225 m C-Schlauch angeschafft; und es dauerte auch nicht lange und man kaufte einen Pkw als Zugfahrzeug Marke „Horch“ von der Firma Gebrüder Everwien, Emden. Kamerad de Vries hatte die Ehre das Fahrzeug zu holen.

Da noch kein Feuerwehrhaus vorhanden war, wurden die Geräte zunächst beim Landwirt Uphoff untergestellt.

Am 25. Juli 1937 bestellte die Gemeinde dann für 750 Reichsmark beim Schmiedemeister de Vries, Fehnhusen eine Wellblechgarage zur Unterstellung der Geräte. Die Lieferung dieser Garage erfolgte im November 1937; die Aufstellung fand am 17. Dezember 1937 beim „Brookmerlander Hof“ statt. Auch der Kreisbrandmeister Christmann wurde hierzu eingeladen.

Somit war der Löschtrupp Uthwerdum selbständig einsatzbereit.

Nun stellten die Uthwerdumer für das Winterhalbjahr 1937/1938 einen Dienstplan auf. Der Übungsdienst wurde aufgeteilt in einen praktischen und einen theoretischen Teil. Dazu hatte man einen sogenannten Fußdienst (marschieren) zu absolvieren.

Da der Löschtrupp Uthwerdum aber immer noch zum Löschverband Südbrookmerland gehörte, wurden diese Übungsabende mal in Uthwerdum, dann wieder in Engerhafe, Fehnhusen, Oldeborg, ja sogar in Upende durchgeführt.

Das Jahr 1937 ging mit vielen Höhepunkten zu Ende. Es war für den Löschtrupp Uthwerdum ein erfolgreiches Jahr gewesen.

Am 09. Januar 1938 war es soweit. Die neue Motorspritze hatte ihren ersten Einsatz zu bewältigen. Es brannte ein Bauernhof in Fehnhusen. Laut Brandbericht verlief der Einsatz unter Leitung von Brandmeister Frerichs folgendermaßen: Brandausbruch um 6.05 Uhr, Alarmierung der Feuerwehr Engerhafe um 6.15 Uhr. Da die Handdruckpumpe von Pferden gezogen werden musste und die zwei zuerst angesprochenen Landwirte sich weigerten ihre Pferde zu Verfügung zu stellen, trat eine Verzögerung ein und die Kameraden aus Engerhafe trafen erst gegen 6.45 Uhr an der Brandstelle ein. Die Feuerwehr Siegelsum befand sich bereits im Einsatz und gleich nachdem die Engerhafer eingetroffen waren erschien auch die Feuerwehr aus Marienhafe. Erst später erreichte die Feuerwehr Uthwerdum den Einsatzort. An diesem Tage wurde die Motorspritze bis 18.00 Uhr zum Löscheinsatz benötigt, aber auch am nächsten Tag wurde sie nochmals eingesetzt um ausgefahrenes Heu und Stroh abzulöschen.

Nach diesem Einsatz kehrte wieder Ruhe in den Löschverband Südbrookmerland ein. Die Übungsdienste wurden abgehalten, ob viel mit der Motorspritze gearbeitet wurde ist nicht bekannt; bei einem am 17. Juli 1939 in der Kirche zu Engerhafe ausgebrochenen Brand versagte sie aber gänzlich. Dieses ist einem Bericht des Polizeimeisters Hoppe aus Georgsheil an den Kreiswehrführer zu entnehmen.

Als am 01. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde auch der Löschtruppführer de Vries, wie viele seiner Kameraden als Soldat eingezogen. Dadurch wurde ein Führungswechsel im Löschtrupp nötig. Nachfolger von de Vries als Löschtruppführer wurde Kamerad Heinrich Huckemeyer, als Stellvertreter fungierte auch weiterhin Johann Finkenburg.

Während des Krieges kamen neue Verpflichtungen auf die Feuerwehr zu. Ab 1940 hatte man Wachen für den Luftschutzdienst zu stellen. Von

20.00 Uhr bis 6.00 Uhr war in dem zur Wachstube bestimmten Frisör-zimmer im „Brookmerlander Hof“ in Georgsheil Wache zu halten.

Da die Feuerwehr nur über begrenzte Mitgliederzahlen verfügte, bestimmte der Bürgermeister zusätzliche Bürger die diesen Dienst mit der Feuerwehr wahrzunehmen hatten. Es ist bekannt, dass folgende Kameraden diesen Luftschutzdienst verrichteten: Heinrich Huckemeyer, Albert Ulferts, Siegfried Lindena, Christian Erdwiens, Gerhard Rebel und Ede Hofdmann.

Wenn man den Personalstand im Jahre 1940 zugrunde legt, war es um den Löschverband schlecht bestellt. Nur noch zwölf Kameraden versahen ihren Dienst in der Feuerwehr.

Ab 1941 wurde es mittels eines Erlasses möglich, Jugendliche ab 14 Jahre in die Feuerwehr aufzunehmen. Somit wurde im Löschverband Südbrookmerland die sogenannte Hitlerjugendfeuerwehr gegründet. Folgende Kameraden traten der Feuerwehr in Uthwerdum bei:

Erich Eilts, Nanne Buschmann, Wilhelm Bode, Karl Frerichs, Tjade Meyer, Meino Gerdes, Georg Janssen und Jakob Klaaßen.

Da aber auch jetzt die der Feuerwehr zur Verfügung stehenden Kräfte noch nicht ausreichten den Brand- und Luftschutzdienst sicherzustellen, wurden laut Polizeiverordnung alle nicht als Soldat eingezogenen männlichen Bürger zu diesem Dienst herangezogen. Somit wurde die Feuerwehr Uthwerdum nochmals um zehn Mann verstärkt. Diese sogenannten Ergänzungskräfte hatten die Verpflichtung, alle vier Wochen einen Dienst abzuhalten; bei Brandeinsätzen wurden sie weniger eingesetzt. Vor allem wurden sie benötigt, den Luftschutzdienst zu verrichten, bei Brücken Panzersperren herzurichten sowie abends die Verdunkelung der Wohnungen zu kontrollieren.

Bereits im Jahre 1942 wurde die Feuerwehr Uthwerdum zu Löscheinsätzen nach Emden gerufen, da es dort durch Luftangriffe der Kriegsgegner zu Bränden gekommen war.

Das Jahr 1942 hielt auch eingroßes Ereignis für unsere Wehr bereit. Wir erhielten unser erstes Löschgruppenfahrzeug. Es handelte sich um ein ein Jahr altes Fahrzeug Fabrikat „Opel“ vom Feuerwehrregiment 3 aus Königshütte in Ostpreußen. Schriftlich belegt ist, dass das Fahrzeug am 21. Juli 1942 an unseren Brandmeister Huckemeyer in Emden übergeben wurde.

Nunmehr war der Zeitpunkt der Trennung der Feuerwehr Uthwerdum vom Löschverband Südbrookmerland gekommen. Es wurde ein entsprechender Antrag an den Kreiswehrführer Christmann in Aurich gestellt. Dieser beglaubigte diesen Antrag und reichte ihn weiter an den Landrat. Am 08. Oktober 1942 kam ein Schreiben folgenden Inhalts vom Landrat zurück: „Nachdem die Gemeinde Uthwerdum durch Beschaffung einer Motorspritze und Ausrüstung der Feuerwehr in der Lage ist, den Feuerschutz der Gemeinde selbständig zu übernehmen, sind die Gründe die seinerzeit die Bildung eines Feuerlöschverbandes Engerhafe erforderten, entfallen. Der Feuerlöschverband Engerhafe wird daher mit dem Zeitpunkt der Auseinandersetzung und nach Erfüllung der gemeinsamen Verpflichtungen aufgehoben. Hierbei wird bestimmt, dass die Gemeinde Uthwerdum zu allen Aufgaben die bis zum 31. März 1943 für den Feuerlöschverband entstanden sind entsprechend der Brand-kassenversicherungssumme beizutragen hat.

Da die Ausrüstung der Feuerwehr Uthwerdum als gemeindliche Aufgabe durchgeführt wird, entfällt indessen eine Heranziehung der bisherigen Mitgliedsgemeinde Engerhafe zur Aufbringung der hierfür erforderlichen Mittel. Im Übrigen regelt der Kreiswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr die Auseinandersetzung“– Landrat Langreder.

Daraufhin erfolgte am 17. Januar 1943 folgendes Schreiben des Kreiswehrführers Christmann an den Landrat: „Auflösung des Feuerlöschverbandes Engerhafe. Bei der Kraftspritze Engerhafe welche von den Gemeinden des Feuerlöschverbandes beschafft wurde sind 300 m B- und 100 m C-Druckschläuche vorhanden. Die Gemeinde Uthwerdum hat seit 1937 zu den Anschaffungskosten der TS/TSA und für das Schlauchmaterial anteilmäßig bezahlt. Mithin entfällt an die Gemeinde Uthwerdum 120 m B- und 40 m C-Schlauch. Wegen Abgabe dieser Schläuche habe ich das Weitere veranlasst. Die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrmänner ist von den einzelnen Gemeinden bezahlt und es tritt somit keine Änderung ein.“

Damit war die Trennung der Feuerwehr Uthwerdum vom Löschverband vollzogen.

Da es in der damaligen Zeit noch sehr wenige Telefonanschlüsse gab, war die Alarmierung der Kameraden im Ernstfall noch sehr problematisch. Man verfügte über zwei Feuermeldestellen in Uthwerdum bei Johann Finkenburg und in Georgsheil bei Brandmeister Huckemeyer. Finkenburg alarmierte durch Blasen eines Brandhornes. Brandmeister Huckemeyer verfügte darüber hinaus auch noch über eine Handsirene die da er über einen selbständigen Betrieb verfügte vielfach von seinen Lehrlingen bedient wurde.

Da aufgrund des andauernden Krieges immer mehr männliche Mitbürger zum Militärdienst einberufen wurden, verkleinerte sich die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum immer mehr. Dieser Zustand der natürlich bei allen Freiwilligen Feuerwehren zu spüren war hatte die Polizeiverfügung vom 16. Juli 1943 zur Folge. Diese Verfügung sagte aus, dass nunmehr auch Mädchen zum Brand- und Luftschutzdienst herangezogen werden konnten. Somit wurde auch bei der Feuerwehr Uthwerdum eine Mädchengruppe gegründet. Folgende Mädchen traten der Gruppe bei: Berta Claassen, Hanne Janssen und Annette Lengert aus Abelitz, Kea Dieling, Nelli Eilts, Grete Lüttgens und Dini Pütten aus Georgsheil, Alma Rebel und Anni Balssen aus Uthwerdum sowie Erika Frerichs aus Bedekaspelermarsch.

Die weiblichen Mitglieder hatten den gleichen Dienst wie ihre männlichen Kameraden zu verrichten.

Im Jahre 1943 waren zwei Großbrände zu bekämpfen. Es handelte sich hierbei um die landwirtschaftlichen Anwesen von Wilhelm Bussen in Fehnhusen und Frau Janssen Ww. in Forlitz-Blaukirchen.

Dass auch an die Sicherstellung der Löschwasserversorgung gedacht wurde zeigt die Einrichtung von vier Löschwasserbrunnen durch die Gemeinde Uthwerdum. Diese Wasserentnahmestellen wurden vom Regierungspräsidenten genehmigt und am 02. Februar 1944 vom Kreiswehrführer abgenommen.

Obwohl es drei- bis viermal die Woche Fliegeralarm gab, verlief das Jahr 1944 für die Feuerwehr Uthwerdum bis zum September relativ normal. Man verrichtete wöchentlich den Dienst.

Dann aber kam der 06. September 1944. Zwischen 17.00 Uhr und 17.30 Uhr erfolgte ein schwerer Luftangriff auf Emden. Gegen 18.00 Uhr wurde auch die Feuerwehr Uthwerdum zur Brandbekämpfung gerufen. Um etwa 23.00 Uhr erfolgte der zweite Luftangriff. Kein Sirenenalarm machte uns auf die Gefahr aufmerksam, so dass wir erst die Schutzräume aufsuchen konnten als bereits die ersten Bomben fielen. Nicht nur dass unser Fahrzeug durch Bombensplitter schwer beschädigt wurde, auch einige unserer Kameraden erlitten Verletzungen. Dieser bis zu diesem Zeitpunkt unser schwerster Einsatz zog sich noch bis zum nächsten Morgen 08.30 Uhr hin. Dann kam unsere Ablösung. Unsere in dieser Nacht verletzten Kameraden erholten sich zum Glück recht schnell. Das Fahrzeug wurde so gut es eben ging, Ersatzteile gab es damals nicht, repariert und der für damalige Verhältnisse normale Dienstbetrieb nahm wieder seinen Verlauf.

Am 25. Februar 1945 wurden wir zum Brand des landwirtschaftlichen Gebäudes von Meint Klugkist in Engerhafe gerufen. Da wir ausgerechnet am Vormittag anlässlich unseres Übungsdienstes die Fahrzeugbatterie ausgebaut und zum Aufladen an die Firma Lengen in Georgsheil gegeben hatten, konnten wir unser Fahrzeug nicht in Bewegung setzen. Um dennoch die Brandbekämpfung durchführen zu können zogen wir den Tragkraftspritzenanhänger per Hand im Laufschritt nach Engerhafe.

Über die nächsten Monate gibt es wenig zu berichten.

Der Krieg wurde am 08. Mai 1945 beendet; es herrschte überall eine große Erleichterung, so auch in der Feuerwehr Uthwerdum. Die durch die Kriegswirren hervorgerufenen Brandeinsätze, Luftschutzdienste und dergleichen gehörten der Vergangenheit an und es wurde ruhiger innerhalb der Wehr. Einige Kameraden kehrten nicht aus dem Kriegseinsatz zurück, andere hatten es satt eine Uniform zu tragen, die dienstverpflichteten Männer und die Mädchengruppe nahmen den Dienst auch nicht wieder auf, so dass der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum nur noch wenige Mitglieder blieben. Die verbliebenen Kameraden trafen sich 14tägig zum Übungsdienst. Erst im Jahre 1948 erklärte sich wieder ein Bürger bereit der Feuerwehr beizutreten; Wiebo Harms aus Uthwerdum

Mehr Bewegung in die Arbeit der Feuerwehren erfolgte ab 1949. Der Kreisfeuerwehrverband begann Schnelligkeitswettbewerbe zu veranstalten. Natürlich waren auch die Kameraden aus Uthwerdum dabei denn Brandmeister Huckemeyer bekleidete seit 1942 den Posten des Unterkreisbrandmeisters (dem Unterkreis gehörten Moordorf, Oldeborg, Münkeboe, Victorbur, Wiegboldsbur, Walle und Uthwerdum an) und den Uthwerdumern kam somit auch eine Vorreiterrolle zu.

Die erste Übung wurde dann am 02. Oktober 1949 in Aurich durchgeführt.

Der Uthwerdumer Gruppe gehörten folgende Kameraden an: Evert Bleeker (Gruppenführer), Erich Eilts (Maschinist), Georg Janssen (Melder), Tjade Meyer (Angriffstruppführer), Tjade Tjaden (Angriffstruppmann), Wiebo Harms (Wassertruppführer), Heinz Huckemeyer (Wassertruppmann), Gerhard Fleßner (Schlauchtruppführer) und Heinrich Hofdmann (Schlauchtruppmann).

Diese Gruppe wurde mit 127 Sekunden erster Kreissieger.

Ab 1950 begann sich wieder alles zu normalisieren. Bisher war es üblich gewesen Anschaffungen für die Freiwillige Feuerwehr über den Kreiswehrführer zu beantragen.

Für 1950/1951 wurde dann aber der erste Haushaltsplan aufgestellt. Er wies einen Betrag von 1845,00 DM sowie 1000,00 DM zweckgebunden für einen Bohrbrunnen aus. Dieser Bohrbrunnen wurde dann auch 1951 gebaut.

Die erst von der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführte Kriegsblindensammlung ergab eine Summe von 148,15 DM.

Aber auch Brandeinsätze waren in jener Zeit zu fahren. Bei dem durch Heuselbstent-zündung in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude der Landwirte Klugkist und Uphoff in Georgsheil konnten wir durch beherzten Einsatz das Ausmaß der Schäden in Grenzen halten.

Bei Landwirt Harm Lindena in Uthwerdum gelang es trotz aller Bemühungen nur das Wohnhaus zu retten.

Neuzugänge hatte die Wehr Uthwerdum 1951 auch zu verzeichnen. Durch Eintritt sieben junger Mitbürger konnte eine Mitgliederstärke von 18 erreicht werden. Auch für unseren Brandmeister Huckemeyer gestaltete sich das Jahr durch seine Wahl zum stellvertretenden Kreisbrandmeister erfolgreich.

Unseren ersten Kameradschaftsabend führten wir am 02. Februar 1952 in der Gaststätte „Brookmerlander Hof“ in Georgsheil durch. Für die musikalische Untermalung sorgte die Feuerwehrkapelle Walle.

In der Feuerwehrlaufbahn unseres Gemeindebrandmeisters Heinrich Huckemeyer stand am 04. März selben Jahres der nächste Höhepunkt an. Er wurde als erster Kreisfeuerwehr-verbandsvorsitzender nach dem Krieg gewählt. In dieser Funktion nahm er auch an einer Sitzung des Feuerschutzausschusses des Landkreises, die am 28. August 1952 unter Vorsitz des Landrates Knippert durchgeführt wurde, teil. In dieser Sitzung wurden Schwer- und Stützpunkte festgelegt. Weil die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum in ihrem Unterkreis über die beste Ausrüstung aber auch einen guten Ausbildungsstand verfügte, wurde sie zum Schwerpunkt ernannt.

Neben der erfolgreichen Teilnahme an den Wettkämpfen auf Kreisebene, wir wurden Sieger, gab es aber auch wieder Einsätze zu bestehen. Bei Landwirt Klugkist war wiederum eine Heuselbstentzündung zu bekämpfen.

Am 18. November kam es zu einem Großeinsatz in Victorbur. Das Wohnhaus des Landwirtes Martin Janssen konnte gerettet werden, doch in den Stallungen fielen Tiere und totes Inventar dem Feuer zum Opfer.

Anlässlich der Kreisfeuerwehrverbandsversammlung 1952 beantragte die Wehr Uthwerdum die Ausrichtung des Verbandsfestes 1953 und bekam auch den Zuschlag, was natürlich eine Menge Vorarbeit nötig machte. Es wurden mit den Familien Klugkist und Wiechers Verhandlungen über die Bereitstellung eines Zeltplatzes geführt.

Schließlich konnte der Festplatz auf einem Weideland der Wiechers, dem heutigen Standort der Besamungsstation, hergerichtet werden.

Am 15. August 1953 fand dann ab 20.00 Uhr der Festball statt. Unterstützung erhielten wir vom Chor Südbrookmerland und einer Gymnastikgruppe aus Emden und Norden..

Am nächsten Tag, dem Sonntag, wurde ein Umzug ab 14.00 Uhr durch das von uns festlich geschmückte Georgsheil durchgeführt.

Daran anschließend folgten bei der Sägerei de Vries auf dem Gelände neben der heutigen Poststelle die Wettkämpfe. Durch einen ins Strahlrohr gelangten Kieselstein verlief unsere Übung nicht optimal und es war uns nicht vergönnt den Kreissieger zu stellen.

Trotzdem konnte die Veranstaltung für die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum als ganz großer Erfolg angesehen werden, hatten wir es doch geschafft im ersten großen Fest in unserer Gemeinde nach dem Krieg die gesamte Bevölkerung auf die Beine zu bringen.

Der Antrag auf Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges wurde 1955 an die Gemeinde gestellt. Der Antrag wurde genehmigt und bei der Firma Domeyer in Bremen wurde ein „Opel-Blitz“ zum Preis von 18278,00 DM bestellt.

Am 15. Januar 1956 erfolgte die Übergabe.

Das neue Fahrzeug wurde beim Gehöft Lindena abgestellt, wir nahmen in Georgsheil bei Gemeindebrandmeister Huckemeyer Aufstellung.

Unser altes Fahrzeug wurde geschmückt und mit einem Schild mit der Aufschrift „Du hast Deine Pflicht getan“ versehen.

Dann marschierten wir unter Begleitung der Feuerwehrkapelle Walle nach Uthwerdum, tauschten die Fahrzeuge, das neue war ebenfalls geschmückt worden und mit der Aufschrift „Bin allzeit einsatzbereit“ versehen worden, und marschierten nach Georgsheil zurück.

Im „Brookmerlander Hof“ wurde dann zünftig gefeiert.

Da wir noch über kein Feuerwehrhaus verfügten, wurde das Fahrzeug bei Gemeindebrandmeister Huckemeyer untergestellt.

1955 hatte sich der Kriegerverein aufgelöst und es wurden Überlegungen angestellt wer denn nun die Ehrenwache anlässlich des Volkstrauertages am Kriegerdenkmal stellen sollte.

Es gab Gespräche zwischen Kirchenvorstand und dem Gemeindebrandmeister Uphoff aus Victorbur. Der wiederum unterhielt sich mit unserem Brandmeister und man einigte sich schließlich, dass die Feuerwehren Victorbur und Uthwerdum, weil eben auch Träger einer Dienstuniform die Ehrenwacheübernehmen sollten.

Da die Unterbringung des Löschgruppenfahrzeuges bei unserem Gemeindebrandmeister nur als Notlösung und nicht als Dauerzustand angesehen werden konnte, stellte die Wehr 1956 bei der Gemeinde den Antrag auf Errichtung eines Feuerwehrhauses.

Die Gemeinde erklärte sich auch bereit, zumindest das Material zu Verfügung zu stellen.

Schwierigkeiten bereitete allerdings die Suche nach einem Bauplatz. Der Vorschlag am Georgsheiler Weg zu bauen fand nicht die Zustimmung der Wehrmitglieder, denn der Weg war zu der Zeit noch nicht befestigt und da der Großteil der Feuerwehrkameraden in Georgsheil wohnte auch nicht gerade zentral gelegen.

Man machte von Seiten der Wehr den Vorschlag an der Kreuzung in Georgsheil beim „Brookmerlander Hof“ zu bauen. Die Geschwister Uphoff als Besitzer des Grundstückes waren aber nur bereit das Gelände zu Verfügung zu stellen wenn keine Eintragung in das Grundbuch erfolge und das Gebäude in ihren Besitz übergehe so die Feuerwehr es nicht mehr benötige. Die Gemeinde ging auf diese Forderungen ein. Der Bauunternehmer Johann Raveling aus Uthwerdum wurde beauftragt die Zeichnung anzufertigen und eine Baugenehmigung zu beantragen.

Ende Februar 1957 konnte die Grundsteinlegung erfolgen und da einige Kameraden arbeitslos waren schritten die Baumaßnahmen in Eigenleistung sehr schnell voran.

Als am 04. März 1957 die Nachricht eintraf, dass unser Gemeindebrandmeister Heinrich Huckemeyer verstorben sei, waren wir zwar tief betroffen stellten uns aber auch die Frage wie es denn nun weitergehen sollte. Der Entschluss weiterzubauen stand außer Frage und die Kameraden beauftragten mich alles weitere abzuklären.

Da unser stellvertretende Gemeindebrandmeister Johann Finkenburg unter Hinweis auf sein fortgeschrittenes Alter nicht bereit war die Verantwortung der Leitung der Wehr zu übernehmen, wandte ich mich an Bürgermeister Hinrich de Vries.

Der verwies mich weiter an Bezirksbrandmeister Friedrich Christmann.

Zusammen mit Wiebo Harms suchte ich den Bezirksbrandmeister auf der uns über die weitere Vorgehensweise aufklärte. Er beauftragte mich eine Versammlung einzuberufen an der dann auch der Bürgermeister oder dessen Stellvertreter sowie Kreisbrandmeister Onneken aus Großefehn teilnehmen sollten.

Die Versammlung wurde zum 06. März 1957 einberufen; ich begrüßte die Anwesenden, dann übernahm Kamerad Christmann die Leitung. Er sprach seine Betroffenheit über den Tod unseres Gemeindebrandmeisters aus, betonte aber, dass keine Feuerwehr ohne Führung sein dürfe und er daher eine sofortige Neuwahl für sinnvoll halte.

Er bat um Vorschläge zu Wahl eines neuen Gemeindebrandmeisters. Ich schlug den Kameraden Finkenburg unseren bisherigen Stellvertreter vor, andere Kameraden schlugen mich vor. Finkenburg erklärte dass er nicht bereit sei die Aufgabe zu übernehmen und schloss sich dem Vorschlag an mich zu wählen. Ich wurde dann in offener Wahl einstimmig gewählt. Der stellvertretende Bürgermeister bemängelte zwar, dass ich außerhalb der Gemeinde arbeitete, woraufhin ihn der Bezirksbrandmeister aufforderte dann doch meine Bezahlung von der Gemeinde vornehmen zu lassen. Meine Kameraden versprachen mir volle Unterstützung in meiner neuen Aufgabe.

Bisher hatten wir unseren theoretischen Unterricht in der Werkstatt unseres Gemeinde-brandmeisters abgehalten. Da dieses nun nicht mehr möglich war, wurden die geplanten Bauarbeiten dahingehend geändert, dass nun der Dachboden als Unterrichtsraum ausgebaut wurde. Selbst Bürgermeister Hinrich de Vries zeigte seine Verbundenheit mit der Feuerwehr indem er kräftig am Bau mitwirkte.

Am 18. Mai 1957 konnte dann die Einweihung unter der Mitwirkung der Kapelle „Ruhr“ aus Loppersum im „Brookmerlander Hof“ gefeiert werden.

Nachdem der Bau des Feuerwehrhauses somit abgeschlossen war, wurde noch etwas für die Alarmierung der Mitglieder im Ernstfall getan. Neben dem neu errichteten Gebäude wurde auf einem Gittermast eine Sirene installiert.

Da bis zu diesem Zeitpunkt die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum nur aus dem Gemeindebrandmeister bestanden hatte, es gab kein Kommando, keinen Kassenwart und auch keinen Gerätewart, begann ich meine Vorstellungen dahingehend umzusetzen. In einer von mir zum 22. Juni einberufenen Versammlung, ich war inzwischen von der Gemeinde als Gemeindebrandmeister bestätigt, wurde Wiebo Harms zum Gerätewart und Erich Eilts zum Kassenwart gewählt. Zu einer Besetzung weiterer Funktionen kam es noch nicht, die Kameraden brauchten noch etwas Bedenkzeit.

Als nächstes griff ich dann das Thema Ausbildung auf. Bisher bestand der praktische Dienst fast nur aus Schnelligkeitsübungen. Ich benötigte meine ganze Überzeugungskraft um den Kameraden klarzumachen, dass jeder Feuerwehrmann und nicht nur, wie damals die vorherrschende Meinung, der Gemeindebrandmeister ausgebildet sein müsse.

Wir begannen mit der Grundausbildung, übten Retten und Selbstretten und führten Angriffsübungen durch. Der theoretische Unterricht sollte dann in den Wintermonaten stattfinden.

In den ersten Monaten nach dem Neubau unseres Feuerwehrhauses wurden sechs neue Mitglieder in die Wehr Uthwerdum aufgenommen.

Zum 04. Oktober berief ich dann die nächste Versammlung ein um dann die Wahl des Kommandos durchzuführen.

Neben meiner Person wurden dann die Kameraden Wiebo Harms, Johannes Groen und Bernhard Fockena in das Kommando gewählt. Somit war die Führung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum komplett.

Die Kommandositzungen fanden dann reihum bei den gewählten Kameraden statt..

Kassenwart Erich Eilts beantragte einen monatlichen Mitgliedsbeitrag von 0,50 DM einzuführen da der Kassenbestand von 13,21 DM nicht gerade große Sprünge zuließ. Diesem Antrag wurde zugestimmt.

Schwierigkeiten gab es zu der Zeit nur mit dem Gemeinderat, denn einige Ratsmitglieder wollten mich noch nicht so recht akzeptieren. Wir mussten jede Anschaffung beantragen denn es gab wieder einmal keinen Haushaltsplan.

Am 27. Dezember 1957 hielten wir dann unsere erste Jahreshauptversammlung ab. Ich gab einen Überblick über das mit Trauer und Freude abgelaufene Jahr. Es war ein Jahr des Neuanfangs für die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum gewesen.

Anlässlich dieser Versammlung gab es dann auch eine lange Aussprache über die Dienst-beteiligung die sehr mäßig geworden war. Die Kommandomitglieder konnten die Kameraden davon überzeugen, dass das bisher in der Wehr geleistete nicht durch eine schlechte Dienst-beteiligung gefährdet werden dürfe. Für das Jahr 1958 wurde ein Dienstplan aufgestellt und die Dienstbeteiligung besserte sich zusehends.

Wir stellten einen Haushaltsplan auf der bis zum 01. März der Gemeinde vorliegen musste. Von mir wurden in diesem Jahr die beiden noch zu absolvierenden Lehrgänge nachgeholt.

Im April ließen wir uns vom Gemeinderat einladen um den Ratsmitgliedern Informationen über den Feuerschutz sowie die Struktur der Feuerwehr zu geben.

In dieser Sitzung in der von Seiten der Feuerwehr Tjade Meyer, Wiebo Harms und Bernhard Fockena teilnahmen, kamen sich Feuerwehr und Gemeinderat in ihren Ansichten näher und es entwickelte sich fortan eine bessere Zusammenarbeit.

Um auch die festliche Seite nicht ganz auszuklammern, überlegte man sich innerhalb der Feuerwehr einen Maibaum aufzustellen und beschäftigte sich mit den Vorbereitungen.

Der Schützenverein muss wohl auf die gleiche Idee gekommen sein, denn wir wurden vom Vorsitzenden Karl Hecht eingeladen um dieses Vorhaben zu besprechen. Da wir schon eine gute Vorarbeit geleistet hatten, die Blaskapelle Loppersum, der Gemischte Chor Südbrook-merland unter Leitung von Herrn Freitag sowie die Schule Uthwerdum hatten eine Mitwirkung zugesagt, verzichtete der Schützenverein auf die Ausrichtung und schloss sich der Feuerwehr Uthwerdum an.

Am 26. April 1958 wurde der erste Festausschuss unserer Wehr gewählt. Er setzte sich aus den Kameraden Erich Eilts, Gerhard Fleßner und Wiebo Harms zusammen. Sie waren dann auch gleich für die Durchführung der Maifeier verantwortlich.

Diese Veranstaltung wurde mit großem Erfolg gemeistert.

Die Schnelligkeitsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum ging aus den Wettkämpfen anlässlich des Kreisverbandsfestes am 15. Juni in Aurich-Oldendorf als Kreissieger hervor.

Am 20. Juli wurde eine Ausflugsfahrt nach Bad Essen –Iburg unternommen. Die dazu-gehörige Abschlussfeier nahm man in Mittegroßefehn vor.

Der Kreisbereitschaftsführer Johann Schmidt aus Aurich teilte uns am 29. Oktober schriftlich mit, dass er die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum für die Teilnahme an der ‚Bereitschaftsübung vorgesehen habe. Seither sind wir Mitglied in der Kreisfeuerwehr-bereitschaft.

Das Jahr 1958 endete für unsere Wehr mit der Jahreshauptversammlung am 29. Dezember. Auch im darauffolgenden Jahr wurde von uns wieder die Maifeier ausgerichtet.

Gefeiert wurde unter Mitwirkung der Kapelle „Kunze und Dieling“ auf dem Saal.

Überschattet wurde die Feier von einer von Mitgliedern der Feuerwehr Wiegboldsbur angezettelten Schlägerei. Die Wiegboldsburer hatten versucht unseren Maibaum zu stehlen was aber dank guter Bewachung nicht gelang. Somit versuchten sie wohl ihren Frust darüber in einer Schlägerei abzureagieren. Der anwesende Polizeimeister Kretschmer beendete diese unrühmliche Angelegenheit.

Bei den Kreiswettkämpfen gelang es unserer Schnelligkeitsgruppe nicht den Titel erfolgreich zu verteidigen.

Im Juli 1959 wurde der vom Busunternehmer Reiter vorbereitete Ausflug zur „Porta Westfalica“ durchgeführt. Durch Teilnahme mehrerer Mitbürger aus Uthwerdum und Umgebung gelang es uns den Bus vollständig zu besetzen.

Am 12. September 1959 wurde das 25jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum im „Brookmerlander Hof“ gebührend gefeiert. Johann Finkenburg wurde für seine 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Am 26. September veranstalteten wir unseren ersten Kameradschaftsabend mit Frauen und Freundinnen in unserem Feuerwehrhaus. Der Raum war festlich geschmückt worden. Da es an diesem Tage aber sehr kalt war mussten wir den Raum provisorisch mit einem Ofen beheizen. Dazu war es nötig aus dem Fenster eine Scheibe auszubauen und dafür ein Blechteil mit dem Ofenrohr einzusetzen. Die Bewirtung mit Tee und Kuchen übernahm das Ehepaar Grete und Fritz Fiebiger. Für die musikalische Untermalung sorgte unser Kamerad Peter Raveling. Es wurde zwar eine lange Nacht aber am nächsten Morgen fanden wir uns wieder ein um das Feuerwehrhaus aufzuräumen.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 29. Dezember konnten wir Rückblick auf ein bewegtes Jahr mit einer guten Dienstbeteiligung, zwei Brandeinsätzen und zwei Hilfe-leistungseinsätzen halten. Es war aber auch noch eine Wahl durchzuführen da Kamerad Finkenburg durch Erreichen der Altersgrenze sein Amt als stellvertretender Gemeindebrand-meister zur Verfügung stellen musste. Auf meinen Vorschlag hin wurde Gerhard Fleßner einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Während dieser Versammlung konnte ich den Kameraden außerdem mitteilen, dass die Gemeinde unsere Wehr bei der Sterbekasse angemeldet hatte und im Sterbefalle 300,00 DM gezahlt würden.

Das bisherige Problem der Löschwasserversorgung wurde im Laufe des Jahres 1960 gelöst, da in der Gemeinde die Wasserleitung installiert wurde. Der Feuerwehr wurde bei Einrichtung der Hydranten ein Mitspracherecht eingeräumt.

Auch 1960 wurde wieder die Maifeier durchgeführt.

Aus den Kreiswettkämpfen in Walle gingen mit Uthwerdum und Wiegboldsbur zwei Wehren als Kreissieger hervor.

Da allerdings nur eine Gruppe an den in diesem Jahr stattfindenden Bezirkswettkämpfen teilnehmen konnte war durch Losverfahren oder eine entscheidende Übung ein Sieger zu ermitteln. Die Wiegboldsburer Kameraden, an ihrer Spitze Brandmeister Sundtken waren aber weder bereit an diesem Tage eine erneute Übung durchzuführen noch auf das Los zu vertrauen. Somit wurde dann am 11. September in Oldeborg ein separater Wettkampf durchgeführt aus dem wir dann als endgültiger Sieger hervorgingen.

Im Juli 1960 veranstalteten wir eine Busfahrt nach Bremen und Bremerhaven.

Am 30. September führten wir im Feuerwehrhaus unseren Kameradschaftsabend durch.

Aus dem Bezirkswettkampf im Oktober in Aurich gingen wir als vierter Sieger hervor.

Am 07. November 1960 beantragten wir bei der Gemeinde die Neuanschaffung einer TS8.

Der Rückblick auf das Jahr 1960 anlässlich der Jahreshauptversammlung zeichnete ein zufriedenstellendes Ergebnis, zu bemängeln war allerdings die nachlassende Dienst-beteiligung.

Da Kamerad Eilts aufgrund seines Wohnortwechsels sein Amt als Kassenwart niederlegte, musste für ihn ein Nachfolger gefunden werden. Vorgeschlagen wurden die Kameraden Johannes Groen und Wiebo Harms. Mit 16 zu 3 Stimmen wurde Kamerad Harms als Kassenwart der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum gewählt.

Während des gemütlichen Beisammenseins im Anschluss an die Jahreshauptversammlung wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht einer der Feuerwehrmitglieder bereit wäre für den Gemeinderat zu kandidieren um dort besser die Belange der Wehr vertreten zu können. Allgemein fand dieser Gedanke Zustimmung, doch da keiner aus dem Kameradenkreis sich aufstellen lassen wollte, erklärte ich mich dann dazu bereit zu kandidieren. Aufgestellt auf der Liste der SPD nahm ich somit an den Gemeinderatswahlen am 19. März 1961 teil. Die Auszählung der Stimmen, die von meinen Kameraden mit großer Spannung erwartet wurde, ergab dann dass ich fortan einen Sitz im Gemeinderat innehatte.

In der ersten Gemeinderatssitzung nach den Neuwahlen wurde auch unser Antrag auf Neuanschaffung einer TS beraten. Ich konnte meine Ratskollegen von der Notwendigkeit überzeugen, so dass dem Antrag ohne große Diskussion zugestimmt wurde. Die Lieferung der neuen TS8 Fabrikat „Magirus“ erfolgte am 28. Juni 1961. In Gegenwart von Kreis-brandmeister Onneken, Kreisschirrmeister Fleßner, Bürgermeister Gerdes und Lieferant Hans Christmann wurde das neue Gerät zuerst auf Funktion an einem Teich geprüft. Danach wurde es von Bürgermeister Gerdes offiziell an uns übergeben. Er sprach den Mit-gliedern der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum seine Bewunderung für ihren Ehrgeiz bei der Sache zu sein aus. Der Kreisbrandmeister beglückwünschte die Wehr zur Anschaffung des neuen Gerätes und betonte, dass was Ausrüstung und Einsatzfähigkeit anbelange die Uthwerdumer im Kreisgebiet mit an erster Stelle stünden.

Anlässlich unseres Kameradschaftsfestes am 08. September wurden Erich Eilts und Tjade Meyer für 20jährige Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr geehrt.

Im März 1963 wurden, da die Amtsperiode von Gemeindebrandmeister und Stellvertreter abgelaufen war, Neuwahlen erforderlich. Da die Mitgliederzahl inzwischen stark angestiegen war, führten wir die Versammlung nicht im Unterrichtsraum des Feuerwehr-hauses sondern im „Brookmerlander Hof“ durch. Ich konnte 22 Kameraden der 24 Mann starken Wehr begrüßen. Ich gab als Gemeindebrandmeister einen Rückblick auf die abgelaufene Amtszeit. Dann fand die Wahl eines Wahlleiters statt. Vorgeschlagen und ein-stimmig gewählt wurde Kamerad Behrend Lübben. Er bat um Vorschläge zur Wahl des Gemeindebrandmeisters und seines Stellvertreters. Kamerad Wiebo Harms stellte den Antrag die Wahl in offener Abstimmung durchzuführen. Einstimmig wurde dem Antrag zugestimmt. Es kam der Vorschlag der Wiederwahl der Kameraden Tjade Meyer und Gerhard Fleßner. Einstimmig wurden Meyer als Gemeindebrandmeister und Fleßner als sein Stellvertreter wiedergewählt. Auch die Mitglieder des Kommandos wurden einstimmig in ihre Ämter berufen. Dem Kommando gehörten nunmehr an: Tjade Meyer, Gerhard Fleßner, Eduard Lengen, Hans-Hermann de Vries und Wiebo Harms. Kamerad Wiebo Harms wurde dann auch als Gerätewart und Kassenwart wiedergewählt.

Dass eine Feuerwehr jederzeit einsatzbereit zu sein hat, zeigte ein Vorkommnis am 23. Juni 1963. Wir hatten uns zur Feier des Schützenfestes im Festzelt beim „Brookmerlander Hof“ eingefunden. Es wurde ausgiebig getanzt und gefeiert. Um 22.55 Uhr kam für uns die Alarmierung. Es brannte das Brikett- und Kohlenlager der Firma Arno Schmidt in Georgsheil. Die Lösch- und Aufräumungsarbeiten nahmen uns bis um 01.00 Uhr in Anspruch. Ausgelöst worden war der Brand durch sie Selbstentzündung des zu 5 kg abgepackten Briketts.

Nur wenige Tage später, am 02. Juli kam es durch Blitzschlag zu einem Großbrand in Georgsheil. Um 18.40 Uhr wurden wir durch Asmus Cassen zum landwirtschaftlichen Anwesen von Hinrich Klugkist gerufen. Wir waren zwar schnell zur Stelle, aber da das Gebäude bereits in voller Ausdehnung brannte, riefen wir die Wehren Victorbur, Oldeborg und Münkeboe zu Hilfe. Dank des massiven Einsatzes aller eingesetzten Wehren konnten das Wohnhaus und die Nebengebäude gerettet werden, der landwirtschaftliche Teil des Hofes brannte allerdings bis auf die Grundmauern nieder.

Erschwert wurden die Löscharbeiten durch eine Unmenge von Zuschauern; es hatte eine Art Völkerwanderung zur Einsatzstelle eingesetzt. Nur Unter Schwierigkeiten konnten wir die Löschwasserentnahmestellen erreichen.

Entnommen wurde das Wasser aus einem Bohrbrunnen, einem Hydranten und einem Teich. Zu erwähnen ist hierbei noch die sehr gute Zusammenarbeit der beteiligten Wehren.

Am 03. August 1963 führten wir unseren Ausflug, diesmal eine Schifffahrt von Norddeich nach Delfzijl durch. Das Programm bestand aus einem Stadtbummel. Auf der Rückfahrt kam uns der Gedanke dem Meer eine Flaschenpost anzuvertrauen. Wir zeichneten eine Karte, versahen sie mit der Adresse unserer Feuerwehr, verschlossen alles in einer Sprudel-flasche und übergaben sie dem Wasser. Am 03. September gleichen Jahres bekamen wir diese Zeichnung mit einem Begleitbrief zurück. Ein Medizinstudent aus Hannover hatte die Flaschenpost zu seiner großen Freude am Strand der Insel Juist gefunden.

Eine neue Zeitrechnung bei der Feuerwehr Uthwerdum begann am 09. Juli 1964. Wir führten unsere erste Funkausbildung durch. Da wir jedoch noch über kein entsprechendes Gerät verfügten, musste Ausbilder Jan Delmenhorst ein Gerät aus Aurich mitbringen. Zusammen mit den Kameraden der Wehren Middels, Sandhorst und Oldeborg erhielten wir unsere erste Einweisung in ‚Sachen Funkwesen.

Ende des Jahres erhielt dann der Gemeindebrandmeister einen Funkmelder des Landkreises Aurich. Ich konnte somit über Funk alarmiert werden, musste aber über Telefon das Auslösen der einzelnen Sirenen veranlassen. Aber immerhin, ein kleiner Fortschritt in der Alarmierung war damit schon zu verzeichnen.

Am 27. August 1964 erhielten wir einen bis dato noch nicht dagewesenen Einsatz. Ein Brandstifter aus Walle sollte sich im Raume „Großes Meer“/Forlitz-Blaukirchen aufhalten, und wir uns an der Suche beteiligen. Dieser Einsatz musste allerdings um 22.00 Uhr erfolglos abgebrochen werden.

Besonders die jüngeren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum zeigten immer mehr Interesse an einer gründlichen Ausbildung. Als Gemeindebrandmeister war ich natürlich froh darüber, dass sich die Kameraden zu Lehrgängen an der Feuerwehrschule anmeldeten. Da aber die finanzielle Seite noch nicht abgeklärt war, stellten wir am 06. März 1965 einen schriftlichen Antrag über die Erstattung von Lohnausfall. Dieser Antrag wurde in der darauffolgenden Sitzung des Gemeinderates behandelt. Ich konnte meinen Ratskollegen unsere Vorstellungen über dieses Thema darlegen und wies auf die Verpflichtungen der Gemeinde uns gegenüber hin. Nach langer Diskussion einigte man sich auf die Zahlung eines Betrages von 150,00 DM für aufgrund eines Lehrgangsbesuches entstandenen Lohnausfalls. Dieser Betrag erhöhte sich im Laufe der Zeit bis zur Bildung der Großgemeinde auf 250,00 DM. Was diese Abmachung anbelangte konnten Gemeinde und Feuerwehr Uthwerdum im Landkreis Aurich als Vorreiter angesehen werden.

In den sechziger Jahren wurden die einzelnen Wehren vom Kreisbrandmeister überprüft. Die Überprüfung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum fand am 16. Juni 1965 statt. Wir wurden über Meldeempfänger alarmiert und zur „Einsatzstelle“ Mühle in Uthwerdum gerufen. Die dort durchgeführte Übung verlief recht gut. Abgenommen wurde sie von Kreisbrandmeister Hermann Schmidt, seinem Stellvertreter Hinrich Schürmann, Unterkreis- brandmeister Philipps, Bürgermeister Gerdes und Polizeimeister Kretschmer. Anschließend wurde eine Besichtigung des Feuerwehrhauses vorgenommen. Der Kreisbrandmeister zeigte sich mit der gezeigten Leistung und dem Zustand des Feuerwehrhauses sowie dem Gerät zufrieden. Er betonte, die Wehr Uthwerdum gehöre zu den besten im des Landkreises Aurich.

Nachdem am 04. August 1965 unser Löschgruppenfahrzeug mit einem Funkgerät ausgerüstet worden war, bestand natürlich Anlass zur verstärkten Funkausbildung. An jedem Dienstabend wurde das Gerät eingeschaltet und sobald wir mitbekamen, dass sich andere Wehren im Funkverkehrskreis befanden, nahmen wir Kontakt auf um uns durch Funkgespräche besser mit dem Gerät vertraut zu machen. Die Wehr Oldeborg war einer unserer häufigsten Partner bei diesen Gesprächen. Verständlicherweise unterliefen uns anfangs doch öfter viele Fehler. Die Art und Weise in der unsere Kameraden dann vom Funkleiter der Zentrale in Aurich, Kamerad Delmenhorst, berichtigt wurden, verärgerte mehrere von uns sehr. Ich beklagte diesen Umstand in einem Gespräch mit Delmenhorst und Kreisbrandmeister Schmidt. Der Funkleiter versprach daraufhin in Zukunft einfühlsamer mit den Kameraden zu verfahren.

Die so erworbenen Erfahrungen konnten wir bald auch in einem großen Einsatz verwerten. Vom 11. bis zum 15. Februar 1966 befanden wir uns rund um die Uhr im Schneeeinsatz. Wir hatten die auf den Bundes- und Kreisstraßen eingesetzten Räumfahrzeuge zu begleiten da diese nicht über Funkgeräte verfügten die zur besseren Koordinierung der eingesetzten Kräfte absolut notwendig waren. Außerdem hatten wir die Polizei im Kreuzungsbereich in Georgsheil bei der Verkehrsregelung zu unterstützen. Welch großes Ausmaß die Schnee-katastrophe annahm kann an folgendem Vorfall nachempfunden werden. Wir sollten mit unserem Fahrzeug die Räumung von Moordorf über Ekels, Wiegboldsbur und Theene zur Kreuzung in Uthwerdum begleiten. Gegen 18.30 Uhr starteten wir in Moordorf. Wir kamen nur sehr langsam voran da die Straße über große Strecken durch starke Schneever-wehungen versperrt war. Gegen 22.00 Uhr sollte die Besatzung unseres Fahrzeuges abgelöst werden, doch es gelangten keine Einsatzkräfte zu uns; später brachten wir in Erfahrung dass hinter uns die Straße wieder dermaßen stark mit Schnee verweht war, dass kein Fahrzeug mehr durchkommen konnte. Wir mussten somit die ganze Nacht ausharren und erreichten gegen 07.00 Uhr die Kreuzung in Uthwerdum. Wir selber hatten zwar keine Verpflegung mitgenommen, wurden aber von Anwohnern mit Essen und heißen Getränken gut versorgt. Nachdem das Räumfahrzeug überholt worden war, starteten wir um als Begleitung eines Krankenwagens eine schwangere Frau aus Moorhusen abzuholen.

Am 14. Februar beruhigte sich hier die Lage und wir wurden eingesetzt um Räumfahrzeuge bis hin nach Accumersiel mit Treibstoff und Verpflegung zu versorgen.

Insgesamt leisteten wir 264,5 Stunden Schneeeinsatz.

Im Juni wurde uns eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 1322,25 DM gezahlt.

Da keiner unserer Kameraden einen Lohnausfall zu beklagen hatte, alle hatten Urlaub genommen, ließen wir diese Summe unserer Kameradschaftskasse zufließen.

Da langsam auch in der Freiwilligen Feuerwehr die Jugendarbeit Einzug hielt, wurde es erforderlich auch hier die Funktionen zu besetzen. Auch hier trat wiederum die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum in Erscheinung. Anlässlich der Kreisverbandstagung am 14. Mai 1966 in Middels wurde der erste Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Aurich gewählt, und der hieß Tjade Meyer aus Uthwerdum.

Auch mit anderen Vereinen und Organisationen pflegte die Wehr Uthwerdum eine gute Zusammenarbeit. So kam auf dem neuen Sportplatz am 28,. Mai 1966 ein Fußballspiel gegen den neugegründeten SV Georgsheil zustande das der Sportverein für sich entscheiden konnte.

Durch zwei Autobrände, Wohnungsbrände in Moordorf und Ekels sowie einem Werkstattbrand in Uthwerdum entwickelte sich 1966 für die Wehr Uthwerdum zu einem arbeitsreichen Jahr.

Im Februar 1967 wurde anlässlich der Jahreshauptversammlung auch über die Gründung einer Jugendfeuerwehr gesprochen. Kamerad Gerhard Fleßner muss dieses Gespräch wohl zu Hause seinem Sohn Heinz gegenüber erwähnt haben, denn eines Tages suchten Heinz Fleßner und Werner Poppen mich auf um über eine Gründung zu sprechen. Ich gab den beiden sofort meine Zustimmung und beauftragte sie, mindestens noch sieben Gleichgesinnte zu suchen, denn eine Gründung sollte schon mit Gruppenstärke erfolgen. Es dauerte auch gar nicht lange und die beiden teilten mit, dass zehn Jungen bereitständen. Nun war die Feiwillige Feuerwehr Uthwerdum gefordert, denn es musste jemand gefunden werden die Ausbildung dieser Gruppe zu übernehmen. Diesen Bereitwilligen fanden wir in unserem Kameraden Gerhard Ihnken. Im Frühjahr 1967 nahm er bereits den Übungsdienst mit der Gruppe auf. Wir warteten dann allerdings erst mal ab wie sich die Sache entwickeln würde. Nach einiger Zeit konnte Kamerad Ihnken berichten, dass die Jugendlichen begeistert am Dienstgeschehen teilnähmen und einer offiziellen Gründung nichts mehr im Wege stünde. Dieses geschah mit Wirkung zum 01. Juli 1967. Die Leitung der Jugendfeuerwehr bis zur nächsten Jahresversammlung übernahm Gerhard Ihnken allein.

Die Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr Uthwerdum waren: Heinz Fleßner, Werner Poppen, Wilhelm Backer, Erich Donker, Klaas Klaassen, Gerhard Wolf, Harm Poppen, Bodo Schecker, Günther Ihnken und Hermann Kuhlmann.

Am 15. Juli 1967 veranstalteten wir unseren letzten gemeinsamen Ausflug, eine Busfahrt nach Iburg. Aufgrund dessen, dass viele Kameraden jetzt über ein eigenes Auto verfügten und an den Wochenenden ausfuhren, hatte das Interesse an eine gemeinschaftliche Busfahrt sehr stark nachgelassen.

Das Jahr 1967 brachte auch in der Ausbildung unserer aktiven Kameraden eine Wende. Es war zwar noch nicht erforderlich bei Teilnahme am Truppführerlehrgang an der Feuerwehr-schule eine Grundausbildung nachzuweisen, man beschloss aber auf Kreisebene diese Unterweisung auf freiwilliger Basis anzubieten. ‚Am 21. Oktober 1967 wurde der erste Grundlehrgang in Aurich durchgeführt. Mit 6 Teilnehmern waren die Uthwerdumer am besten aus dem Unterkreis III vertreten.

Auch einen Unterweisungslehrgang für Maschinisten besuchten zwei unserer Wehrmitglieder.

Fünf von uns beteiligten sich an einem auf Unterkreisebene durchgeführten Erste-Hilfe-Lehrgang in Oldeborg.

Drei Brandeinsätze und ein Hilfeleistungseinsatz konnten für 1967 registriert werden.

Die Beteiligung an den Kreiswettkämpfen brachte nur einen Mittelplatz.

Da die Dienstbeteiligung in diesem Jahr wieder etwas nachgelassen hatte, wurden einige Kameraden angeschrieben und aufgefordert, diesen Zustand zu korrigieren.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung wurde Kamerad Gerhard Ihnken zum Jugend-feuerwehrwart gewählt. Die Wahl erfolgte einstimmig. Als Kandidaten für den Posten des Stellvertreters bewarben sich Reinhard Harms und Behrend Lübben. Gewählt wurde Kamerad Harms.

Am 16. März 1968 veranstalteten wir unser Kameradschaftsfest im „Brookmerlander Hof“. Es war eine gute Beteiligung zu verzeichnen. Da das gemeinschaftliche Essen auch u. a. aus Bohnen bestand, hatte sich der Festausschuss dazu entschlossen einen Bohnenkönig auszurufen. Erkoren wurde das Ehepaar Wiebo Harms. Sie wurden mit einem Bohnenkranz auf dem Kopf ausgestattet. Für die anwesende Presse war diese Geschichte Anlass genug darüber in Bild und Wort in der Zeitung zu berichten.

Auch an die neu gegründete Jugendabteilung wurde auf diesem Fest gedacht. Man versteigerte ein altes Brandhorn. Der Erlös von 50,00 DM wurde der Jugendkasse gespendet.

1968 konnte Gerhard Ihnken mit der Jugendfeuerwehr Uthwerdum einen großen Erfolg verzeichnen. Die Abnahme zur Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr, ein Gruppenwettbewerb mit theoretischem, feuerwehrtechnischem und sportlichem Teil wurde erstmals am 15. September 1968 in Ostfriesland auf Bezirksebene unter Leitung des inzwischen zum Bezirksjugendfeuerwehrwart avancierten Tjade Meyer und des Landes-jugendfeuerwehrwartes Heinrich Heine aus Meinefeld in Aurich durchgeführt. Unsere erst 14 Monate alte Jugendfeuerwehr konnte nicht geschlossen an diesem Wettbewerb teilnehmen, da nur vier unserer Jungfeuerwehrmänner die Voraussetzung, sprich das nötige Alter besaßen. Da in unserem Unterkreis keine weiteren Jugendfeuerwehren vorhanden waren, schloss man sich mit der Jugendfeuerwehr Hinte aus dem damaligen Landkreis Norden zusammen. Die gute Ausbildung wurde durch eine erfolgreiche Teilnahme abgeschlossen, so dass am 22. September Regierungspräsident Beutz von unserer Jugend- feuerwehr den Kameraden Werner Poppen, Heinz Fleßner, Harm Poppen und Wilhelm Backer die Leistungsspange überreichen konnte.

Da 1968 Kamerad Reinhard Harms seinen Rücktritt als stellvertretender Jugendfeuerwehr-wart erklärte, wurde Behrend Lübben bis zur nächsten Wahl kommissarisch als sein Nachfolger eingesetzt.

Auch die aktive ‚Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum konnte in diesem Jahr Erfolge verzeichnen. Die Stärke der Wehr wuchs durch vier neue Mitglieder auf 28 an.

Es wurden erfolgreich Lehrgänge auf Kreisebene sowie an der Landesfeuerwehrschule Loy besucht.

Auch an den Wettkämpfen auf Unterkreisebene nahm man teil.

Da die Räumlichkeiten des Feuerwehrhauses durch das Anwachsen der Wehr Uthwerdum immer beengter wurden, übermittelte man der Gemeinde folgendes Schreiben vom 19. März 1969: „Herr Bürgermeister Gerdes! Die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum stellt hiermit den Antrag das Feuerwehrhaus durch einen Erweiterungsbau beziehungsweise durch Neubau zu vergrößern. Die Begründung wird der Gemeindebrandmeister in der nächsten Ratsitzung mündlich vorbringen.“

Ich trug also dem Gemeinderat in der nächsten Sitzung die Vorstellungen unserer Wehr vor und traf daraufhin auf eine wohlwollende Zustimmung.

Am 25. März 1969 wurden erforderliche Neuwahlen durchgeführt. Gewählt wurden: Tjade Meyer als Gemeindebrandmeister, Gerhard Fleßner als sein Stellvertreter, Gerhard Ihnken als Gruppenführer und Jugendfeuerwehrwart, Wiebo Harms als Gerätewart und Behrend Lübben als Kassen- und Schriftwart sowie als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. In den Festausschuss wurden berufen: Gerhard Fleßner, Johannes Groen und Behrend Lübben, als Kassenprüfer wählte man Hans-Herman de Vries und Johannes Groen. Das Kommando setzte sich wie folgt zusammen: Tjade Meyer, Gerhard Fleßner, Behrend Lübben, Gerhard Ihnken und Johannes Groen.

Die Niedersächsische Jugendfeuerwehr führte vom 30. Juni bis zum 06. Juli 1969 das erste Landesjugendfeuerwehrzeltlager in Verden durch. Von unserer Jugendgruppe hatten die Kameraden Harm Poppen und Gerold Meyer die Möglichkeit sich der Jugendgruppe aus Walle anzuschließen und an dieser Großveranstaltung teilzunehmen.

Am 06. Dezember 1969 veranstalteten wir in der Gaststätte Herbers in Moordorf unseren Kameradschaftsabend. Anlässlich dieser Versammlung wurden die Kameraden Gerhard Fleßner und Gerhard Lindena für ihre 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Übernahme der ersten Jungfeuerwehrmänner in die aktive Wehr nach Ende des II. Weltkrieges. Es waren dies die Kameraden Werner Poppen, Heinz Fleßner, Wilhelm Backer und Harm Poppen. Somit hatte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum keine Nachwuchssorgen.

Da wir von unserem Antrag auf Erweiterung bzw. Neubau nichts mehr gehört hatten, veranschlagten wir im Haushaltsplan für das Jahr 1970 40.000,00 DM für einen entsprechenden Zweck. Die Gemeinde reagierte sofort und auf der Tagesordnung der Ratsitzung am 16. Januar 1970 erschien der Tagesordnungspunkt „Beratung über den von der Freiwilligen Feuerwehr eingereichten Haushaltsplan“. Ich legte den Ratsherren noch einmal unsere Vorstellungen vor und der Bürgermeister wurde beauftragt mit den Grund- stückseigentümern die Besitzverhältnisse bei Erweiterungsbau abzuklären.

Um uns Vorstellungen über ein neues Feuerwehrhaus zu verschaffen, besuchten Gerhard Fleßner und ich am 24. Januar 1970 das Feuerwehrhaus in Walle.

Da die Zeit wieder verstrich, ohne dass von der Gemeinde etwas zu hören war, wiesen wir am 21. August 1970 nochmals in einer Eingabe auf unser Anliegen hin. Aufgrund dieser Eingabe beschloss der Gemeinderat am 23. Oktober 1970 den Neubau eines Feuerwehrhauses am Sportplatzgelände.

Die Eigenmittel der Gemeinde sollte aber nicht 50.000,00 DM übersteigen. Die Ratsmitglieder Johann Raveling und Tjade Meyer wurden beauftragt entsprechende Maßnahmen einzuleiten, nämlich Zeichnungen erstellen zu lassen, Kosten einzuholen und sich um Zuschüsse zu bemühen. Ich besuchte mit Raveling das Feuerwehrhaus Walle. Er zeigte sich sehr beeindruckt, bezweifelte aber die Notwendigkeit eines solch großzügig angelegten Gebäudes für uns. Ich konnte ihn allerdings vom Gegenteil überzeugen.

Im Jahre 1970 waren aber auch wieder Einsätze zu fahren. So kam es zu einem Großbrand des „Brookmerlander Hofes“ an der Kreuzung der Bundesstraßen 70 und 72. Da keine Hydranten in dem Bereich zur Verfügung standen, musste das Löschwasser aus dem Bohrbrunnen beim Landwirt Klugkist sowie aus dem Moordorf-Abelitz-Kanal entnommen werden. Trotz aller Widrigkeiten war der Brand in 2 ½ Stunden gelöscht.

Zum zweiten Großbrand in jenem Jahr kam es am 19. Oktober als das landwirtschaftlich Anwesen von Bruno Peters in der Brückstraße in Uthwerdum in voller Ausdehnung brannte. Die Alarmierung zu diesem Einsatz stand unter einem ungünstigen Stern. Da die Sirene in Georgsheil aus technischen Gründen nicht gelaufen hatte, waren nur die in Uthwerdum wohnenden Kameraden aus dem Schlaf gerissen worden. Sie fuhren, weil auf dem Weg zum Feuerwehrhaus gelegen, direkt den Einsatzort an, sich darauf verlassend dass die Georgsheiler Kameraden das Fahrzeug schon mitbringen würden. Da dieses aus genannten Gründen nicht geschah, musste ein Kamerad von der Einsatzstelle zum Feuerwehrhaus geschickt werden um das Fahrzeug nachzuholen. Inzwischen war bereits die Wehr Victorbur zu Stelle. Aus diesem Vorkommnis hat man die Lehre gezogen, dass bei einer Alarmierung grundsätzlich das Feuerwehrhaus aufzusuchen ist und von dort aus die Einsatzstelle angefahren wird.

Auch die Jugendfeuerwehr versah 1970 aktiv ihren Dienst und einige der Jugendlichen konnten ihre Leistungsspange erwerben.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 16. Januar 1971 konnte ich der Versammlung berichten, dass der Bauantrag zum Feuerwehrhaus dem Landkreis und der Bezirksregierung zur Genehmigung vorliege. Die Kosten des Neubaus würden sich auf ca. 100.000,00 DM belaufen und es bestünde die Hoffnung noch 1971 mit dem Bau beginnen zu können.

In die aktive Wehr aufgenommen wurden in dieser Versammlung die Kameraden Bodo Schecker und Erich Donker aus der Jugendfeuerwehr und Werner Raschke der vor einiger Zeit zugezogen war.

Der Gemeindebrandmeister musste leider bemängeln, dass die Dienstbeteiligung 1970 sehr schlecht gewesen sei.

Aber auch Gutes gab es zu berichten; Tjade Meyer war von Kreisbrandmeister Hermann Schmidt zum Unterkreisbrandmeister ernannt worden.

Die ebenfalls durchgeführten Neuwahlen ergaben folgendes Bild: Gruppenführer Adolf Janssen, Gerätewart Wiebo Harms, Zeugwart Werner Poppen, Jugendfeuerwehrwart Gerhard Ihnken, als sein Stellvertreter Adolf Janssen, Kassenwart und Schriftführer Behrend Lübben. Als Kassenprüfer wurden gewählt: Hans-Hermann de Vries und Johannes Groen. In das Kommando wurden berufen: Werner Poppen, Adolf Janssen und Gerhard Bruns.

In der Gemeinderatsitzung am 06.April 1971 wurde beschlossen, dass sich fünf Bauunternehmer an der Ausschreibung zum Bau des Feuerwehrhauses beteiligen sollten. Da ich meinen Ratskollegen mitteilen musste, dass ohne zu rammen auf der Nordseite des Sportplatzes ein Bau nicht auszuführen sei, wurde der Gedanke aufgenommen dann eben auf der Südseite zu bauen. Nach dieser Sitzung kam in den Reihen des Sportvereins Unruhe auf und man begann mit allen Mitteln zu versuchen einen Neubau am Sportplatz zu verhindern. Ich hatte das Gelände am Sportplatz ausgemessen und konnte dem Bürgermeister mitteilen, dass entgegen allen Behauptungen des Sportvereins ausreichend Platz vorhanden sei. Der Bürgermeister berief zum 03. Mai 1971 eine öffentliche Gemeinde- ratsitzung ein an der auch Sportler uns Feuerwehrkameraden teilnahmen. Ich legte meine Vorstellungen zum Bau eines Feuerwehrhauses am Sportplatz durch Zeichnung an der Wandtafel dar, danach gab der Bürgermeister die Diskussion frei. Der überwiegende Teil der Ratsmitglieder kam zu dem Ergebnis, dass auf dem Gelände ausreichend Platz für Sportverein und Feuerwehr vorhanden sei. Fußballtrainer Waldow Pelkner brachte mit Unterstützung des Ratsherrn Meint Frerichs seine Bedenken dagegen vor. Er ging soweit, zu behaupten durch Bildung einer Großgemeinde in absehbarer Zeit würden die Freiwilligen Feuerwehren durch eine Berufsfeuerwehr ersetzt werden und man sollten Abstand davon nehmen unnötigerweise Geld für einen Feuerwehrhausneubau auszugeben. Ich führte in meiner Stellungnahme zu diesen Behauptungen den Anwesenden den Sinn und Zweck einer Feuerwehr vor Augen und erklärte die Verpflichtung der Gemeinde als Träger dieser Institution. Der Bürgermeister brach die Diskussion ab und vertagte die Sitzung. Unser Schriftwart Behrend Lübben bereitete eine schriftliche Stellungnahme für die Gemeinde vor, die aber nicht weitergereicht wurde da mich der Bürgermeister am 05. Mai über die zum 07. Mai einberufene Gemeinderatsitzung informierte in der dann eine Beschlussfassung über den Standort des zu bauenden Feuerwehrhauses herbeigeführt werden sollte. In der nur diesen einen Punkt umfassenden Sitzung wurde dann einstimmig beschlossen, dass der vorgesehene Bauplatz auf der Nordseite des Sportplatzes (Scharmarkt) zur Südseite verlegt wird. Die Lage des Sportplatzes mit seinen Einrichtungen sollte dadurch in seiner Größe nicht betroffen sein, die Tore müssten zwar versetzt werden und die Gemeinde habe dafür Sorge zu tragen, dass das Gelände zum Grundstück der Familie Pflüger durch einen Zaun abgetrennt werde. Nachdem nun diese Beschlussfassung erfolgt war, konnte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum schon mit der Eigenleistung beginnen. Als erstes wurde der vorhandene Wassergraben verrohrt um den Bauplatz herrichten zu können. Danach erfolgte die Aufstellung des Zaunes zwischen dem Grundstück Pflüger und dem Sportplatz. Am 25. Juni 1971 fand dann die Vergabe der Bauarbeiten statt. Folgende Firmen wurden mit der Ausführung der Arbeiten beauftragt: Bauhauptarbeiten Marinus Kruse, Ostvictorbur, Klempner- und Schlosserarbeiten Berend Poppen, Uthwerdum, Elektroarbeiten Johann Claassen, Uthwerdum, Tischlerarbeiten Johann Raveling, Uthwerdum, Malerarbeiten Kurt Jeron, Ostvictorbur.

Am 30. August 1971 erfolgte die Grundsteinlegung.

Nicht nur durch unsere Eigenleistungen beim Neubau entwickelte sich 1971 für uns zu einem arbeitsreichen Jahr.

Am 15. Mai richteten wir die Unterkreiswettkämpfe aus, außerdem nahmen wir an zwei Bereitschaftsübungen teil.

Da sich in jener Zeit auch in unserem Bereich die Verkehrsunfälle häuften, wurden in der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum Überlegungen angestellt einen Hilfeleistungstrupp aufzustellen. Sechs unserer Kameraden erklärten sich bereit an einer weitergehenden Ausbildung in Sachen Hilfeleistung teilzunehmen.

Da der Gerätewart seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkam, entschloss man sich den Posten neu zu besetzen. Es bewarben sich die Kameraden Gerhard Ihnken, Werner Raschke und Rainer Boyl. Kamerad Ihnken wurde kommissarisch als Gerätewart eingesetzt. Nach Fertigstellung des Feuerwehrhauses wollte man dann eine Neuwahl durchführen.

Die Jugendfeuerwehr hatte den Wunsch über Anschaffung eines Jugendfeuerwehrwimpels an uns herangetragen. Da unsere Kasse aber nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügte, trat ich in meiner Funktion als Gemeindebrandmeister an die in unserer Gemeinde ansässigen Geldinstitute Kreissparkasse und Brookmerlander Bank mit der Bitte um Hilfe heran. Ich fand Gehör und am 05. Mai 1971 konnte der Wimpel bei der Bonner Fahnenfabrik bestellt werden. Die Lieferung erfolgte am 06. Juli 1971.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 28. Dezember 1971 in der Gaststätte von Mimke Nörder in Engerhafe konnte die Wehr Uthwerdum auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Ein Beschluss der bis heute Bestand hat wurde in dieser Versammlung herbeigeführt, nämlich in Zukunft für jedes Jahr einen Dienstplan aufzustellen. Kamerad Werner Poppen wurde beauftragt damit für das anstehende Jahr zu beginnen.

Bis zur Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses im Sommer 1972 war noch viel Arbeit von den Mitgliedern der Wehr zu leisten.

Am 16. Juni kam dann aber der Tag der Übergabe. Wir begleiteten unter Mitwirkung des Spielmannzuges der Freiwilligen Feuerwehr Middels in einem Umzug unser Löschfahrzeug in unser neues Domizil. Dort wurden wir von Vertretern des Landkreises, der Gemeinde, der Brandkasse, des Schützenvereins sowie Kreisbrandmeister Hermann Schmidt, Pastor Reinhard Schmidt und vielen Gästen erwartet. Bürgermeister Gerd Gerdes begrüßte alle Anwesenden und übergab die Schlüssel zu dem neuen Gebäude an Gemeindebrandmeister Tjade Meyer. Dieser ließ in einem Rückblick noch einmal die Entstehung dieses Neubaus Revue passieren. Ein Satz der noch bis heute seine Gültigkeit besitzt war dann den Gratulationsworten der Gäste zu entnehmen: „Kameradschaft bringt etwas auf die Beine“. Obwohl wir 1268 Stunden Eigenleistung erbrachten und auch Materialkosten von 1650,00 DM aus Mitteln unserer Kameradschaftskasse einsetzten und alles mit viel Mühe und auch Ärger verbunden war, werde alle von uns Beteiligten gerne an diese Zeit zurückdenken.

Unsere erste Kommandositzung konnten wir dann am 02. Juli 1972 in unserem neuen Feuerwehrhaus abhalten. In dieser Versammlung wurden dann auch schon Überlegungen über die Anschaffung eines Gerätewagens für Hilfeleistungseinsätze angestellt.

Ausgelöst wurden diese Gedanken durch einen kurz vorher gefahrenen Einsatz.

Um eine verunfallte Person zu befreien hatten Brechstange, Hammer und Schraubenschlüssel ausreichen müssen.

Die Idee doch einmal die größten hiesigen Arbeitgeber, nämlich VW und Nordseewerke in Emden um Hilfe anzugehen wurde schnell in die Tat umgesetzt. Am 19. Juli wurde das VW-Werk mit der Bitte um Überlassung eines gebrauchten Fahrzeuges angeschrieben. Am 01. September erhielten wir jedoch eine Absage unter der Begründung dass solche Fahrzeuge nur für soziale Aufgaben zur Verfügung gestellt würden.

Wir ließen uns jedoch nicht entmutigen und stellten einen entsprechenden Antrag an den Landkreis Aurich da dort der Schlauchwagen abgängig war. Doch auch von dort ereilte uns eine Absage. Somit wurde das Thema Gerätewagen zuerst wieder auf Eis gelegt.

Bei der Jahreshauptversammlung am 29. Dezember im Feuerwehrhaus konnte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum, was Baumaßnahme und Wettkämpfe, man war als Sieger auf Unterkreisebene hervorgegangen, anging, auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Überschattet wurde 1972 allerdings durch die Tatsache, dass wir bei drei Verkehrsunfällen kaum hatten helfen können. Für uns Feuerwehrkameraden war dies Anlass genug um über zusätzliche Ausrüstung und Ausbildung nachzudenken.

Die während der Mitgliederversammlung am 20. Februar 1973 durchgeführten Neuwahlen ergaben folgendes Ergebnis: Gerätewart Werner Raschke, Gruppenführer Adolf Janssen, Festausschuss Johannes Groen, Behrend Lübben und Adolf Janssen, Kassenwart und Schriftführer Behrend Lübben, Zeugwart Bodo Schecker, Jugendfeuerwehrwart Gerhard Ihnken (Stellvertreter Werner Poppen), Kassenprüfer Johannes Groen, Eduard Lengen, Kommandomitglieder Johannes Groen, Behrend Lübben und Werner Poppen.

In der Kommandositzung am 11. April 1973 wurde beschlossen die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges für die Wehr Uthwerdum bei der Gemeinde zu beantragen. Diese Antragstellung erfolgte am 14. Mai.

Auch an der Erweiterung des Zivilschutzes auf Kreisebene waren Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum beteiligt. So meldeten sich Gerhard Fleßner, Gerhard Lindena, Gerhard Ihnken, Hans-Hermann de Vries und Uwe Fahnster für den ABC-Zug.

Aufgrund der Gebietsreform entstand Mitte 1972 die Gemeinde Südbrookmerland. Aus den Kommunalwahlen am 22. 1Oktober 1972 ging Richard Lücken aus Moordorf als Bürgermeister hervor. Mit Alfred Wölfer erhielt die Gemeinde den ersten Gemeindedirektor. Durch diese Vorgänge ergaben sich auch innerhalb der Feuerwehr einige Veränderungen. So wurden die bisherigen Gemeindebrandmeister nunmehr als Ortsbrandmeister betitelt und hatten die Aufgabe für die neu entstandene Gemeinde einen Gemeindebrandmeister zu wählen. Der Gemeindedirektor ordnete an, dass alle Wehren der Gemeinde Südbrookmerland zunächst die Ortsbrandmeister und ihre Stellvertreter zu wählen hätten, und dieser Personenkreis dann die Wahl eines Gemeindebrandmeisters durchzuführen habe.

In der von der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum am 13. November 1973 durchgeführten Wahl wurden Tjade Meyer als Ortsbrandmeister und Gerhard Fleßner als sein Stellvertreter einstimmig gewählt.

Nachdem alle Wehren der Gemeinde diese Wahlen durchgeführt hatten, berief ich als Unterkreisbrandmeister eine Versammlung zum 19. Dezember 1973 ein. Als erster Gemeindebrandmeister der Gemeinde Südbrookmerland wurde Tjade Meyer von der Wehr Uthwerdum, Johann Kleen von der Wehr Oldeborg als sein Stellvertreter und Werner Poppen von der Wehr Uthwerdum als Schriftführer gewählt.

In der Ortskommandositzung am 27,. Februar 1974 wurde der Beschluss gefasst fördernde Mitglieder in die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum aufzunehmen. In einem Rundschreiben an die Bevölkerung der Ortsteile Uthwerdum, Georgsheil und Abelitz wurden die Mitbürger am 20. März 1974 von dieser Möglichkeit in Kenntnis gesetzt. Der sich einstellende Erfolg zeigte, dass man mit dieser Maßnahme richtig gelegen hatte.

Aber auch unsere Jugendgruppe kann sich seit einigen Jahren glücklich schätzen Einnahmen von fördernden Mitgliedern gutschreiben zu können.

Den bisher größten Flächenbrand hatte die Gemeinde Südbrookmerland vom 15. bis zum 17. April 1974 zu verzeichnen. Ein 17jähriger Feuerwehrmann hatte die Moorfläche in Berumerfehn angezündet und das Feuer hatte sich über das Moorgebiet Münkeboe und Victorbur bis nach Tannenhausen ausgebreitet, so dass sich auch die Feuerwehr Uthwerdum drei Tage lang im Einsatz befand.

Für die Jugendabteilung bestand der Höhepunkt 1974 in der Teilnahme am ersten Bezirkszeltlager der Ostfriesischen Jugendfeuerwehren vom 28. bis zum 30. Juni in Ardorf im Landkreis Wittmund. Die Leitung dieser Großveranstaltung lag auch in den Händen eines Uthwerdumers, nämlich des Bezirksjugendfeuerwehrwartes Tjade Meyer.

Auch sportlich begann man sich in der Feuerwehr Uthwerdum zu betätigen. So wurde im Herbst 1974 eine Boßelabteilung gegründet die bis zum heutigen Zeitpunkt Bestand hat und in der jedes Wehrmitglied mitwirken kann. Das erste Mal boßelte man am 03. November 1974; die Boßelkugeln hatte man bei Gerd Oltmanns in Ostvictorbur gekauft.

In helle Aufregung versetzt wurden die Uthwerdumer Blauröcke als das Gemeindekommando am 16. Mai 1974 beschloss, dass das von der Wehr Uthwerdum beantragte Tanklöschfahrzeug in Münkeboe stationiert werden sollte. Durch ein Schreiben des Gemeindebrandmeisters wurde dieses jedoch verhindert.

Da der damalige stellvertretende Ortsbrandmeister nicht bereit war die inzwischen an der Feuerwehrschule zu absolvierenden Lehrgänge nachzuholen, wurde es erforderlich anlässlich der Jahreshauptversammlung am 27. Dezember 1974 einen Nachfolger zu wählen. Die Wahl fiel mit großer Mehrheit auf Kamerad Werner Raschke.

Da auch der Posten des Sicherheitsbeauftragten besetzt werden musste wurde Kamerad Behrend Lübben in diese Funktion gewählt.

Der Monatsbeitrag für die Kameradschaftskasse wurde von einer auf zwei Mark erhöht.

Der in dieser Versammlung verteilte Dienstplan für 1975 sah vor, dass ausgebildete Kameraden mit der Gestaltung von Dienstabenden betraut wurden, wodurch die Aktivität in der Wehr merklich zunahm.

Aber nicht nur auf Ausbildungsdienst und Einsätze beschränkten sich die Tätigkeiten der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum. Ein Beleg dafür ist die Gründung einer Musikkapelle im Jahre 1975. Einige Jahre lang spielten die Kameraden Werner Raschke, Eduard Lengen und Gerhard Ihnken bei den Kameradschaftsfesten und den von der Wehr ausgerichteten Maifeiern.

Im gleichen Jahr wurde auch ein Kegelabend ins Leben gerufen. Zuerst fand diese Veranstaltung bei Baumann in Tannenhausen, später bei Nörder in Engerhafe statt.

Seit 1975 ist auch die Weihnachtsfeier mit den Kindern der Mitglieder und der Jugendfeuerwehr Bestandteil des kameradschaftlichen Wirkens in unserer Wehr.

Am 21. August 1976 erfolgte dann die seit langem ersehnte Übergabe eines Tanklöschfahrzeuges durch Bürgermeister Lücken. Für die nunmehr mit zwei Fahrzeugen bestückte Wehr bedeutete dies ein Mehr an Ausbildung und Arbeit, aber es brauchte nicht lange und alle Kameraden waren auch mit der Handhabung dieses neuen Fahrzeuges vertraut.

Im Jahre 1978 wurde ein von den Landesfeuerwehrschulen anerkannter Maschinisten-Lehrgang auf Kreisebene aufgebaut. Als Ausbilder wurde Kamerad Werner Raschke von unserer Wehr berufen und ist bis heute in dieser Funktion tätig.

Große Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum stellte die Schneekatastrophe von 1978/79. Die aus Emden eingesetzten Bundeswehrkräfte erhielten in unserem Feuerwehrhaus eine Station für Verpflegung und Übernachtung, so dass auch unsere Ehefrauen in die Versorgung mit eingebunden wurden. Unsere Kameraden hatten die Funkverbindungen zwischen Emden, Norden und Aurich aufrechtzuerhalten sowie an uns gerichtete Notrufe dem Landkreis zu übermitteln. Das sich der Schneekatastrophe durch einsetzendes Tauwetter anschließende Hochwasser verlangte von den eingesetzten Kräften alles. Vom 06. bis zum 09. März 1979 waren wir Tag und Nacht eingesetzt, füllten Sandsäcke, verstärkten die Kanaldeiche und trugen Sorge dafür dass das Wasser nicht in die Häuser eindringen konnte.

Da das vorhandene Löschgruppenfahrzeug Baujahr 1955 nicht mehr den Anforderungen entsprach stellte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum am 02. Mai 1979 den Antrag auf Anschaffung eines neuen Fahrzeuges.

Am 16. Dezember 1979 wurden Neuwahlen durchgeführt. Mit großer Mehrheit wurden Tjade Meyer als Ortsbrandmeister und Werner Raschke als sein Stellvertreter wiedergewählt. Das Kommando setzte sich wie folgt zusammen: Tjade Meyer, Werner Raschke, Gerold Meyer, Gerhard Fleßner, Heinz Fleßner, Werner Poppen, Behrend Lübben, Gerhard Ihnken, Ihno Müller, Uwe Fahnster und Hermann Melles.

In der Kreisfeuerwehrbereitschaft kam es 1979 zu Veränderungen mit Auswirkung auf die Uthwerdumer Wehr. Der langjährige Gruppenführer und stellvertretende Zugführer Tjade Meyer wurde in die Technische Einsatzleitung berufen. Unsere Wehr wählte daraufhin Kamerad Gerhard Fleßner als neuen Gruppenführer. Den Posten bekleidete dieser dann bis er im Jahre 1991 in die Altersabteilung übertrat. Sein Nachfolger wurde Paul Eilts. Werner Raschke wurde 1979 zum stellvertretenden Zugführer und 1985 zum Zugführer berufen; Uwe Fahnster am 14. April 1994 als stellvertretender Zugführer ernannt.

Heftige Diskussionen entstanden anlässlich der Kommandositzung am 01. April 1981.

7 Frauen hatten einen Aufnahmeantrag an die Wehr gerichtet. Nach langem Hin und Her entschloss man sich einen Versuch zu wagen und die Frauen aufzunehmen. Als Bedingung gestellt wurde allerdings eine Gleichstellung zwischen männlichen und weiblichen Mitgliedern was Dienst, Einsatz und Ausbildung anbelangte. Somit wurden mit großer Mehrheit zum 01. April 1981 folgende Frauen in die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum aufgenommen: Ursula Raschke, Waltraud Fahnster, Rita Pancratius, Anna Meyer, Wilma Jürgens, Edith Janssen und Johanne Peters. Am 29. Dezember gleichen Jahres folgte dann noch Friederike Melles. Fünf dieser genannten Frauen sind noch heute sehr aktiv in unserer Wehr tätig.

Mit vollem Erfolg veranstalteten wir am 27. September 1981 erstmals einen „Tag der offenen Tür“. Fahrzeuge und Gerät wurden zur Schau gestellt; Einsätze anhand von Bilddokumenten aufgezeigt. Die Wehr Victorbur führte eine Übung mit der Handdruck-spritze vor, die Kameraden aus Middels versorgten alle mit Erbsensuppe aus der Gulasch-kanone und die Blaskapelle aus Ekels sorge für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.

Durch Ortsbrandmeister Tjade Meyer und seinem Bruder Diedrich, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Brüggen war eine Verbindung zu dieser Wehr in Nordrhein-Westfalen entstanden, so dass Bürgermeister Lücken auch einige Kameraden aus Brüggen begrüßen konnte. Diese sprachen nun eine Einladung zu einem Gegenbesuch aus, der dann am 08. Mai 1982 erfolgte.

Nach einer angenehmen Busfahrt nahmen wir mit unseren Angehörigen am Sommerfest der Wehr Brüggen teil. Seither treffen sich die Mitglieder beider Wehren alle zwei bis drei Jahre im Wechsel, mal in Uthwerdum, mal in Brüggen. Auch auf privater Ebene sind durch diese Verbindung mehrere Freundschaften entstanden.

Im Mai 1979 hatte man die Anschaffung eines neuen LF8 bei der Gemeinde Südbrookmerland beantragt. Mitglieder der Wehr übernahmen es, das Fahrzeug von der Firma Ziegler in Giengen abzuholen. Die offizielle Übergabe durch Bürgermeister Lücken an die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum fand dann am 25. September 1982 statt.

Unter Leitung unseres Ortsvorstehers Jakobus Jakobs wurde vom 10. bis zum 12. September 1982 das erste Dorffest durchgeführt. Wie alle Vereine beteiligte sich unsere Wehr auch an dieser Veranstaltung und war bei der Organisation und Durchführung maßgeblich beteiligt.

Durch die Aktivitäten unseres Boßelclubs kam am 07. März 1982 ein Wettkampf gegen die Kameraden aus Walle zustande. Seitdem wird jedes Jahr ein Boßelwettkampf gegen die Wehr Walle durchgeführt. Auch ein jährlich veranstalteter Boßelwettbewerb gegen die Kameraden aus Wiesmoor ist seit mehreren Jahren fester Bestandteil der Kameradschafts-pflege.

Der gute Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr Middels hatte eine Einladung zur Einweihung des neuen Feuerwehrhauses in Middels zur Folge. Bedingt durch das gute Wetter kamen wir mit unseren Frauen der Einladung mit dem Fahrrad nach. In Middels wurden wir mit einer köstlichen Erbsensuppe versorgt.

Da allen Beteiligten dieser Ausflug bestens gefallen hatte, beschloss man kurzerhand am Himmelfahrtstag 1983 eine Fahrradtour durchzuführen. Aufgrund des großen Zuspruchs wird seither jedes Jahr an diesem Feiertag ein Fahrradausflug veranstaltet. Die ersten Jahre kehrte man zum Mittagessen in ein an der Strecke liegendes Gasthaus ein. Die große Teilnehmerzahl erschwerte dann aber die Suche nach entsprechenden Räumlichkeiten. Dem Einsatz unserer Kameraden Hermann und Friederike Melles und der Unterstützung durch die Firma Heinz Uphoff war es 1985 zu danken, dass mit einem LKW Tische, Bänke, Grill, Getränke usw. an die Strecke gefahren wurden und dort die Mittagspause in Form von Grillen durchgeführt werden konnte. Seitdem wird jedes Jahr an der ausgearbeiteten Strecke ein Feuerwehrhaus ausfindig gemacht und dort wie 1985 begonnen, die Rast eingelegt.

Im Jahre 1983 wurden in der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum Neuwahlen erforderlich das Wehrführer Tjade Meyer zur Vermeidung von Doppelfunktionen aber auch sein Stellvertreter Werner Raschke ihren Rücktritt erklärten. Am 06. Februar 1983 wurden Gerold Meyer als Ortsbrandmeister und Heinz Fleßner als sein Stellvertreter gewählt. Sie setzen damit auch die Arbeit ihrer Väter, die ebenfalls als Ortsbrandmeister und Stellvertreter längere Jahre gemeinsam tätig waren, fort. Das auch an diesem Tage neu gewählte Kommando setzte sich aus folgenden Kameraden zusammen: Gerold Meyer, Heinz Fleßner, Gerhard Ihnken, Werner Raschke, Hinderk Pancratius, Werner Poppen, Uwe Fahnster, Ihno Müller und Behrend Lübben.

An dem Neubau des Kriegerdenkmals bei der Kirche Victorbur im Frühjahr 1983 war die Wehr Uthwerdum durch Herrichten der Fundamente beteiligt.

Im Jahre 1984 wurde unsere Wehr vom Schützenverein darauf angesprochen, ob wir nicht zum Schützenfest einen ‚Feuerwehrkönig ausschießen möchten. Da die Bereitschaft bei den Kameraden vorhanden war wird seither jedes Jahr auch ein König für die Feuerwehr ermittelt. Als erster bekleidete Kamerad Ihno Müller 1984 dieses Amt. 1994 wurde mit Gerhard Fleßner sogar ein Kamerad aus den Reihen der Altersabteilung zum König erkoren.

Das wohl schmerzlichste Ereignis im Geschehen der Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum war die Nachricht vom Tod ihres Jugendwartes Gerhard Ihnken im Jahre 1984. Er war seit der Gründung als Jugendfeuerwehrwart tätig und bei allen Veranstaltungen ein gerngesehener Kamerad.

Als Nachfolger wurde Uwe Fahnster gewählt. Ihm zu Seite stand Uwe Groen von 1984 bis 1986 der dann am 02. Februar 1986 von Manfred Freudenberg abgelöst wurde.

Am 05. Januar 1985 brach auf dem Hof von Willm Meents in Abelitz, Groß Burhafe, ein Schadenfeuer aus. Die Alarmierung der Feuerwehren von Südbrookmerland erfolgte um 02.06 Uhr mit der Sirene für Wiegboldsbur. Bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte stand der Hof bereits voll in Flammen. Da sich die Bewohner in letzter Minute selbst hatten retten können, konzentrierten sich die Rettungsmaßnahmen ausschließlich auf den Tierbestand. 110 Tiere konnten vor den Flammen gerettet werden. Für ca. 50 Tiere kam jedoch jede Hilfe zu spät. Um 06.00 Uhr war das Feuer so weit unter Kontrolle, dass die Wehren Wiegboldsbur und Victorbur abrücken konnten. Das TLF8 Uthwerdum und das LF8 Oldeborg rückten um ca. 17.00 Uhr am folgenden Tag ab. Die Ortswehr Uthwerdum übernahm die Brandwache und das Ausfahren des Brandgutes. Diese Arbeit zog sich, bedingt durch das schlechte Wetter mit ca. 16 Grad Frost und Schneetreiben, bis zum 07. Januar 1985 um 16.00 Uhr hin. Da sich noch ca. 35 Tiere in einem Nebengebäude befanden, übernahm die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum zweimal täglich die Wasserversorgung mit dem Tanklöschfahrzeug. Diese Arbeit wurde noch 13 Tage durchgeführt. Zitat eines Zeitungsreporters: „Die Feuerwehrmänner arbeiteten in diesem schwierigen Einsatz bis an die Grenze ihrer psychischen Belastungsfähigkeit“.

Da sich die Verkehrsunfälle immer mehr häuften und unsere Kameraden ohne die Unterstützung des Rüstwagens aus Sandhorst ohne Hilfsmittel dastanden wurde 1982 bei der Gemeinde die Anschaffung eines Hilfeleistungssatzes beantragt. Mehrfach musste die Gemeinde an diesen Antrag erinnert werden bis endlich nach drei langen Jahren am 06. Mai 1985 das Gerät der Wehr übergeben wurde.

Aus den Wettkämpfen 1984 in Großefehn war die Jugendfeuerwehr Uthwerdum als Kreissieger hervorgegangen. Dieses verpflichtete zur Ausrichtung des Kreisjugendfeuerwehr-tages 1985. Unter Leitung von Uwe Fahnster konnte diese Veranstaltung mit großem Erfolg am 12. Oktober 1985 in unserem Ortsteil durchgeführt werden.

Seit 1985 beteiligt sich unsere Jugendgruppe durch Ausschießen eines Jugendfeuerwehr-königs am Schützenfest. Der erste Amtsinhaber war Heye Schmidt.

Überraschend erhielt die Jugendabteilung in diesem Jahr zum Gedenken an den verstorbenen Jugendwart Gerhard Ihnken von seiner Familie einen Wanderpokal der bei Veranstaltungen der Gemeindejugendfeuerwehr übergeben wird.

Bei dem im Jahre 1986 auf Kreisebene durchgeführten Bundeswettkampf belegte die Jugendfeuerwehr Uthwerdum den zweiten Platz und durfte daraufhin am Wettkampf auf Bezirksebene in Osnabrück teilnehmen und belegte unter den 30 Gruppen einen hervorragenden sechsten Platz.

In der Delegiertentagung des Kreisfeuerwehrverbandes Aurich-Süd 1986 wurde dem Antrag der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum auf Ausrichtung des Kreisfeuerwehrverbandsfestes 1987 zugestimmt. Nach nunmehr 34 Jahren war die Wehr wiederum mit der Durchführung einer solchen Veranstaltung beauftragt. Für uns Uthwerdumer gab es nun eine Menge an Vorarbeit zu verrichten. Zuerst wurde der Termin festgelegt: 15. bis 17. Mai 1987. Dann erfolgte die Erstellung folgenden Programms:

Freitag, 15. Mai 1987

15.00 Uhr „Bremer –Container“-Liveübertragung von Radio Bremen aus der Sporthalle

16.00 Uhr Luftballonwettbewerb

20.00 Uhr Die Popgruppe „Weekend“ bringt Livemusik für junge Leute

Sonnabend, 16. Mai 1987

Großübung der Feuerwehren Südbrookmerland und der Feuerwehr Brüggen (Nordrhein-Westfalen) Beginn ca. 14.00 Uhr

15.00 Uhr Delegiertentagung in der Sporthalle

20.00 Uhr Festball mit großer Tombola – Es spielt für Sie das „EWG-Quartett“

Sonntag, 17. Mai 1987

10.00 Platzkonzert der Blaskapelle Ekels

Flohmarkt

Oldtimer-Ausstellung

11.30 Uhr Erbsensuppe aus der Gulaschkanone der Feuerwehr Middels

14.00 Uhr Festumzug der Freiwilligen Feuerwehren und der befreundeten Vereine unter Mitwirkung verschiedener Musikzüge

anschl. Angriffsübung der Jugendfeuerwehr Uthwerdum

Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum

Zum Rahmenprogramm gehören an allen Tagen:

Kegeln, Buttonzelt, Ausstellung der FF Uthwerdum

Auf dem Festsplatz finden Sie: Aalbude, Berliner und Süßigkeiten, Wurstbude, Verkaufstand der GdP und Straßenverkehrswacht, Getränkestand, Fahrgeschäft.

Dieses sehr umfangreiche Programm bedeutete für die Mitglieder der Wehr Uthwerdum ein sehr arbeitsintensives Jahr an Vorbereitungen. Dazu kam noch, dass die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus Brüggen mit ihren Angehörigen privat untergebracht und zu versorgen waren. Der sehr gute Besuch aller Veranstaltungen, allein der Festball am Sonnabend konnte nahezu 800 Gäste verzeichnen, sowie der optimale Verlauf allen Geschehens entschädigte jedoch für alle Mühen. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle noch einmal für ihren Einsatz Dank gesagt.

Das Thema Verkehrsunfälle wurde mit Antrag vom 22. Mai 1987 auf Anschaffung eines Gerätewagens mit Zusatzbeladung wieder aufgegriffen. Im Laufe der Jahre hatte sich die Wehr mehr und mehr auf die Technische Hilfeleistung spezialisiert. Die Folge war eine Überladung des LF8 mit Hilfeleistungsgeräten. Dem Antrag wurde am 23. September vom Gemeindekommando zugestimmt; allerdings von der Gemeinde mit Bescheid vom 02. Januar 1988 zurückgestellt; nach mehrmaligem Nachfragen dann am 30. Juli 1990 sogar abgelehnt. Die Wehr Uthwerdum gab sich hiermit aber nicht zufrieden, teilte der Gemeinde Südbrookmerland am 27. September gleichen Jahres mit, man sei auch mit der Anschaffung eines gebrauchten Fahrzeuges einverstanden. Dank der Hartnäckigkeit unseres Ortsbrandmeisters Gerold Meyer, der Fürsprache des Bürgermeisters Hermann Bontjer und der Gemeindeverwaltung war es dann schließlich möglich, vom VW-Werk Emden ein gebrauchtes Fahrzeug zu erwerben. Mehrere unserer Kameraden erklärten sich bereit, den Ausbau zum Gerätewagen vorzunehmen. Da nach der Überführung jedoch erhebliche Rostschäden festgestellt wurden entschloss man sich das Fahrzeug grundlegend zu überholen. In 550 Arbeitsstunden wurde erzielt, dass die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum nunmehr über ein Fahrzeug verfügt das den Aufgaben der Hilfeleistung gerecht wird. Die Übergabe erfolgte am 28. November 1992.

Ich glaube hier aufgezeichnet zu haben wie schwer eine freiwillige Organisation zu kämpfen hat Gerät zu bekommen selbst wenn dieses dazu dient andere Menschen aus Gefahren zu retten.

Anlässlich der Delegiertentagung des Kreisfeuerwehrverbandes Aurich am 16. Mai 1987 wurde Kamerad Werner Poppen von der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum zum Kreissicherheitsbeauftragten vorgeschlagen. Da er durch seine Arbeit in der Jugendfeuerwehr auf Kreis- und Bezirksebene bekannt war, wurde er einstimmig von der Versammlung gewählt.

Im Jahr 1987 bestand für unsere Wehr Anlass eine bisher nicht vorhandene Altersabteilung zu gründen. Die Kameraden Gerhard Lindena, Jakob Meyer und Jann Peters wechselten aus gesundheitlichen Gründen bzw. durch Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst in die neue Abteilung. Ihnen folgten ein Jahr später die Kameraden Tjade Meyer, Reinhard Harms und Behrend Lübben; 1991 dann auch noch Gerhard Fleßner.

In der am 31. März 1988 durchgeführten Versammlung der Delegierten des Kreisfeuerwehr-verbandes Aurich wurde Kamerad Werner Poppen aus Uthwerdum einstimmig zum neuen Kreispressewart und somit Mitglied des Verbandsvorstandes gewählt. Er bekleidete dieses Amt bis zu seinem Rücktritt am 27. März 1992. Als sein Nachfolger wurde wiederum ein Uthwerdumer, nämlich Kamerad Hermann Melles gewählt.

Seit 1988 veranstalten wir jedes Jahr zusammen mit unseren Angehörigen einen Familiengrilltag wo nicht nur gegessen und getrunken wird, sondern auch Spiel und Spaß mit den Kindern auf dem Programm steht.

Das Jahr 1989 zeigte sich dann für die Jugendabteilung im Zeichen des weiblichen Geschlechts. Mit Nicole Blumhoff und Daniela Meyer traten die ersten Mädchen der Gruppe bei. Da wir in der glücklichen Lage waren bereits über Frauen in der aktiven Abteilung zu verfügen konnten wir mit Karin Ludwigs unserem Jugendwart Uwe Fahnster eine Betreuerin zur Seite stellen.

Schon am 31. Januar 1984 hatte der damalige Jugendfeuerwehrwart Gerhard Ihnken einen Antrag über die Anschaffung eines Zeltes an das Ortskommando gestellt. Nach seinem Tode nahm sein Nachfolger Kamerad Fahnster dieses Thema wieder auf. Da aber die Feuerwehr nicht über die Möglichkeit verfügte eine solche Anschaffung zu tätigen und auch die Gemeinde kein Geld zu Verfügung stellen konnte, mussten andere Wege gesucht werden. Basteln und Werken nahm fortan einen Großteil der Arbeit in unserer Jugendgruppe ein. Die in unzähligen Stunden hergestellten Dinge wurden in den Räumen der Kreissparkasse und der Brookmerlander Bank sowie in der Fußgängerzone in Aurich ausgestellt und daraufhin auch verkauft. Somit war der Grundstock für die Finanzierung eines eigenen Zeltes gelegt.

Dann kam die Idee auf eine Sträuchersammlung durchzuführen und ein Osterfeuer zu organisieren. Landwirt Fleßner stellte mit Zustimmung des Pächters Janssen ein Gelände an der Brückstraße für diesen Zweck bereit. Nun wurden Handzettel an die Bürger in unserem Ortsteil verteilt in dem sich die Jugendfeuerwehr gegen eine kleine Spende anbot, Weihnachtsbäume und andere Sträucher abzuholen. Viele aktive Kameraden erklärten sich sofort bereit diese Aktivität kräftig zu unterstützen und da Kamerad Gerhard Fleßner, Landwirt Dörnath und Unternehmer Uphoff kostenlos zur Verfügung stellten wurde diese Strauchsammelaktion ein großer Erfolg.

Am 14. April 1990 konnte das so angehäufte Osterfeuer abgebrannt werden. 250 Kinder, unter ihnen 40 aus Bitterfeld, Ostdeutschland, zogen in einem Fackelumzug begleitet von der Feuerwehrkapelle Walle vom Feuerwehrhaus zum Osterfeuer und entzündeten dieses mit ihren Fackeln. Da sich sehr viele Mitbürger eingefunden hatten, wurde diese Veranstaltung zu einem kleinen Volksfest. Noch heute gehören Strauchsammelaktion und Osterfeuer jedes Jahr zum festen Programm der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum.

Mit dem aus dieser Aktion erwirtschafteten Geld sowie einem Zuschuss durch die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse, unser Ortsbrandmeister hatte Verbindung mit Herrn Direktor Hoyer in dieser Sache aufgenommen, war die Finanzierung gesichert und das Zelt konnte bestellt werden. Am 02. Juni 1990 wurde es in feierlichem Rahmen aufgestellt und eingeweiht.

Kamerad Reiner Harms wurde am 06. Juni 1990 30 Jahre alt. Da er noch nicht verheiratet war, wurde er mit Musikbegleitung von zuhause abgeholt, wurde mit Frack und Zylinder ausstaffiert und musste solange den Platz vor dem Feuerwehrhaus fegen bis sich dann ein Mädchen fand das ihn freiküßte.

Da wir uns entschlossen hatten eine Kücheneinrichtung im Feuerwehrhaus zu installieren, jedoch die Kameradschaftskasse nicht genügend Geldmittel aufwies, führten wir unter dem Motto „3 tolle Tage“ eine Veranstaltung durch in dessen Verlauf von den Wehren unserer Gemeinde Schauübungen gezeigt wurden aber auch das Feiern nicht zu kurz kam. Von dem erzielten Erlös konnten die Anschaffungen getätigt werden. Der Einbau wurde in Eigenleistung vorgenommen.

Mit Schreiben vom 03. April 1989 hatte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum die Erneuerung der Heizungsanlage beantragt. Im darauffolgenden Jahr genehmigte die Gemeinde diesen Antrag, allerdings unter der Bedingung, dass der Einbau in Eigenleistung zu erfolgen habe. Da der Wehr auch Fachkräfte aus entsprechenden Berufszweigen angehören war dies kein Hindernis und die neue Anlage wurde umgehend installiert.

Da unser Jugendfeuerwehrwart Uwe Fahnster zum Kreisjugendfeuerwehrwart gewählt wurde, war für ihn ein Nachfolger zu suchen. Seine Ehefrau Waltraud, auch bereits seit mehreren Jahren aktiv bei uns in der Wehr, erklärte sich bereit dieses Amt zu übernehmen. Somit wurde sie am 04. November 1990 zur ersten Jugendfeuerwehrwartin im Landkreis Aurich gewählt. Ihr zu Seite gestellt wurden Manfred Freudenberg als Stellvertreter und Karin Ludwigs als Betreuerin.

Der Höhepunkt des Jahres 1991 für unsere Jugendgruppe war die Teilnahme am 9. Landeszeltlager der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr in Wolfshagen (Harz). Für die ‚An- und Abreise sorgten die Kameraden aus der aktiven Abteilung unserer Wehr. Aber nicht nur unsere Jugendlichen nahmen an dieser Großveranstaltung teil, auch 9 aktive Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum waren als Teamer in diesem Lager dabei.

Auch 1992 stand wieder im Zeichen der Jugendfeuerwehr. Waltraud Fahnster wurde zur stellvertretenden Gemeindejugendfeuerwehrwartin Südbrookmerlands gewählt.

Hier möchte ich noch erwähnen, dass unser Kamerad Gerhard Ihnken zur Zeit der Gebietsreform als erster Gemeindejugendfeuerwehrwart Südbrookmerlands eingesetzt war. Er hatte dieses Amt bis zu seinem Tode bekleidet.

Am 01. Juli 1992 konnte die Jugendfeuerwehr Uthwerdum dann mit großer Freude und berechtigtem Stolz auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. In Verbindung mit einem Gemeindejugendfeuerwehrtag wurde am 22. und 23. August dann Jubiläum gefeiert. Anlässlich dieser Veranstaltung wurden die noch in der Wehr Uthwerdum aktiven Kameraden und Gründungsmitglieder Werner Poppen, Heinz Fleßner und Bodo Schecker für ihre 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Auch der von der Jugendfeuerwehr neu angeschaffte Wimpel wurde übergeben. Eine feierliche Wimpelweihe nahm Pastor Schmidt vor. Die Feuerwehrkapelle Walle sorgte für die musikalische Untermalung.

Für die aktive Abteilung war auch 1992 wieder eine Baumaßnahme in Eigenleistung vorzunehmen. Das Feuerwehrhaus wurde mit rutschfesten Fliesen ausgestattet um der Unfallverhütung Genüge zu tun. Die Gemeinde übernahm die Materialkosten, die Vorarbeit und die Verlegung wurde von uns vorgenommen.

Ein Kuriosum ist für 1992 auch noch zu verzeichnen. Die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum wurde zu einem Brand im landwirtschaftlichen Anwesen „Groß-Heikeland“ gerufen. Bei dieser Einsatzfahrt war ein beschrankter Bahnübergang zu überqueren. An der geschlossenen Schranke angekommen forderten wir durch die dort angebrachte Sprechanlage den Bahnbeamten auf die Straße freizugeben. Da sich aber auf der Strecke, obwohl kilometerweit entfernt, ein Schienenfahrzeug befand, verweigerte er uns die Durchfahrt. Somit konnten wir ohne eingreifen zu können die Ausbreitung des Brandes beobachten.

Anlässlich des Kreisfeuerwehrverbandsfestes Wittmund 1993 in Schweindorf lernte unser Ortsbrandmeister Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr Trabitz, Sachsen-Anhalt kennen. Während eines Besuches einiger Mitglieder dieser Wehr in unserer Gemeinde kam auch die mangelnde Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Trabitz zur Sprache. Mit Genehmigung unserer Gemeinde wurde unsere ausrangierte TS überholt und konnte dann im Beisein von Bürgermeister Bontjer und Gemeindebrandmeister Albers der Wehr aus Ostdeutschland übergeben werden.

Aufgrund des 60jährigen Bestehens im Jahre 1994 hatte die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum bereits 1991 einen Antrag auf Ausrichtung des Kreisfeuerwehrverbandsfestes 1994 gestellt. Diesem Antrag wurde von der Delegiertentagung des Kreisverbandes zugestimmt. Der Termin zur Durchführung wurde auf den 13., 14. und 15. Mai festgelegt. Im Gegensatz zum sieben Jahre vorher ausgerichteten Fest übernahmen es die Kameraden aus Uthwerdum diesmal in Eigenregie die Bewirtung in der zum Festsaal ausgestatteten Turnhalle durchzuführen. Daneben waren auf dem mit Fahrgeschäft, Bäckerei, Losbude, Schießbude und Aalbude bestückten Festplatz auch noch Bratwurstbude und Bierstand zu besetzen. Hier noch einmal das diese Tage bestimmende Programm:

Freitag, 13. Mai 1994

20.00 Uhr Delegiertentagung in der Sporthalle

Sonnabend, 14. Mai 1994

10.00 Uhr großer Flohmarkt mit dem Spielmannzug Pewsum

11.00 Uhr Erbsensuppeessen aus der Gulaschkanone der FF Middels

20.00 Uhr Großer Festball mit dem EWG-Quintett

Sonntag, 15. Mai 1994

11.00 Uhr Frühschoppen mit den „Möhlenmusikanten“

14.00 Uhr Großer Festumzug der Feuerwehren des Landkreises Aurich (Abschnitt Süd) und der befreundeten Vereine. Daran anschließend Platzkonzert auf dem Sportplatz sowie verschiedene Vorführungen

In den sich dem Umzug durch den mit hunderten von Papierrosen, gefertigt von den Feuerwehrfrauen, geschmückten Ortsteil anschließenden Übungen zeigte unsere Jugendfeuerwehr und die Oldie-Gruppe der Freiwilligen Feuerwehr Victorbur mit ihrer im 19. Jahrhundert gefertigten Handdruckspritze ihr Können im Bekämpfen von Bränden. Zu diesem Zweck waren vom Kameraden Tjade Meyer zwei Holzhäuser angefertigt worden.

Die Veranstaltung kann als großer Erfolg für die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum angesehen werden; sie war geprägt von einem sehr guten Verlauf und der Festball war gut besucht. Allerdings hatte man sich mehr Beteiligung von Seiten der Bevölkerung bei dem Rahmenprogramm gewünscht. Die gute Kameradschaft in unserer Wehr zeigte sich jedoch am 16. Mai. An diesem Montag hatten sich bis auf sehr wenige Ausnahmen alle Kameraden zu den Aufräumarbeiten eingefunden. Auch die Unterstützung durch die Gemeinde und die Firmen Ihnen, Groen & Janssen und Uphoff erleichterten uns unsere Arbeit. Ein besonderer Dank gilt dem Hausmeister Wilhelm Haase.

‚Am 10. Juli 1994 fand in der Gemeinde Hinte eine Leistungsspangenabnahme statt. Zum ersten Mal konnte die Jugendfeuerwehr Uthwerdum mit Daniela Meyer und Nicole Blumhoff zwei Mädchen zu diesem Wettbewerb melden. Auch diese, diesmal mit der Jugendfeuerwehr Wiegboldsbur gebildete Gruppe bewältigte einwandfrei die ihr gestellten Aufgaben, wie auch schon alle vorher von der Wehr Uthwerdum zur Abnahme gemeldeten Gruppen. Ich meine, das zeugt von einer guten Jugendarbeit.

Auch am ersten Gemeindezeltlager der Jugendfeuerwehren Südbrookmerlands vom 21. bis zum 24. Juli 1994 im Ortsteil Oldeborg beteiligte sich die Jugendgruppe aus Uthwerdum. Die Leitung dieser Veranstaltung lag in den Händen des Gemeindejugendfeuerwehrwartes Albert Kalkwarf aus Oldeborg sowie seiner Stellvertreterin Waltraud Fahnster aus Uthwerdum.

Da es leider nicht möglich war unserer Freunde von der Freiwilligen Feuerwehr Brüggen zu den Veranstaltungen des Kreisfeuerwehrverbandsfestes 1994 einzuladen, entschlossen wir uns unsere Jubiläumsfeier zum 60jährigen Bestehen am 03. und 04. September 1994 offiziell durchzuführen. Zu dieser Veranstaltung können wir nunmehr unsere Kameraden aus Brüggen mit ihren Angehörigen begrüßen.

Ich habe hier versucht die Gründung, den Aufbau und die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum von 1934 bis 1994 niederzuschreiben damit auch in späteren Jahren dieser Weg noch einmal nachgezeichnet werden kann.

Ich wünsche der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum in der weiteren Entwicklung viel Glück, eine gute Kameradschaft und möchte mit dem Wahlspruch der Feuerwehr meine Aufzeichnungen beenden.

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Tjade Meyer

Uthwerdum im September 1994