geschrieben von Manuel Goldenstein
Außergewöhnliches Starkregenereignis fordert Feuerwehr Südbrookmerland mehr als acht Stunden
Bild: Manuel Goldenstein
Am Freitag erging über Teile der Gemeinde Südbrookmerland Starkregen, der etwa 45 Minuten anhielt. Teilweise war eine Sicht unter einem Meter vorhanden, sodass auf einigen Straßen der Verkehr zum Erliegen kam.
Um 18:23 erfolgte der erste Alarm für die Feuerwehr Wiegboldsbur. Es drohte Wasser in ein Wohnhaus einzudringen. Nur wenige Minuten später kam von der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland die Information, dass ein Notruf nach dem anderen eingeht, überwiegend aus der Ortschaft Moordorf. Daraufhin wurde die Freiwillige Feuerwehr Südbrookmerland mit allen fünf Ortsfeuerwehren (OF Wiegboldsbur, OF Victorbur, OF Uthwerdum, OF Oldeborg, OF Münkeboe-Moorhusen) alarmiert.
Zahlreiche Straßen und unzählige Grundstücke waren in einem Ausmaß überschwemmt, sodass man sich zu den eingesetzten Pumpen der Feuerwehren Güllewagen über Lohnunternehmen anforderte. Aufgrund der Anfrage haben sich ebenfalls mehrere örtliche Landwirte unaufgefordert mit Güllewagen auf den Weg in das Schadgebiet gemacht. Die Güllefässer haben eine enorme Saugkraft und können mehrere Tausend Liter Wasser aufnehmen. Ebenfalls wurde von Privatpersonen zwei Pumpen gebracht, die ebenfalls mit eingesetzt werden konnten. Der Einsatzleitwagen 1 der Feuerwehr Südbrookmerland koordinierte die fünf Feuerwehren und die insgesamt 15 Traktoren mit Güllefässern über die betroffenen Ortschaften West-Victorbur, Süd-Victorbur, Theene, Moorhusen und Moordorf, wo sich das Zentrum des Ereignisses befand.
48 Notrufe gingen ein, die jeweils über eindringendes Wasser in Wohnhäuser berichteten.
Das Wasser wurde mit den Güllefässern abgepumpt und in den Ringkanal wieder abgelassen oder auf Flächen und in Gräben gepumpt, die noch Wasser fassen konnten.
Vereinzelt wurden Häuser durch die Feuerwehr mit Sandsäcken vor eindringendes Wasser geschützt.
In zwei Straßen, Richelweg und Am Winkel, musste durch den zuständigen Energieversorger EWE der Strom abgestellt werden, da hier die Gefahr von Stromunfällen drastisch anzusehen war. Das Wasser stand in einigen Häusern bis zu 40 Zentimetern hoch. Ein Wohngebäude wurde so stark überflutet, dass es gegenwärtig nicht mehr bewohnbar ist. Die zwei Bewohner haben sich eigenständig um eine Übernachtungsmöglichkeit gekümmert.
Als schwierig gestaltete sich das Abpumpen in einigen Straßenzügen, da immer wieder Wasser nachlief, welches zur Folge hatte, dass die Einsatzkräfte neben den 48 Notrufen, einige Einsatzstellen mehrfach anfahren mussten. Es herrschte jedoch durchweg Verständnis und Hilfsbereitschaft durch die Geschädigten.
Eine Verpflegung der 120 Einsatzkräfte der Feuerwehr Südbrookmerland und der Landwirte erfolgte über den Verpflegungszug der Kreisfeuerwehr Aurich, der bei der Feuerwher Middels stationiert ist. Die Verpflegung erfolgt innerhalb kürzester Zeit mit einem warmen Essen, sowie Kaffee und Kaltgetränken.
Die Versorgung der Pumpen und eingesetzten Fahrzeuge mit Kraftstoff erfolgte durch ein unaufgefordertes Hilfsangebot durch die Tankstellen TankPoint Tankstelle Buschmann & Jakobs oHG und H-I-S Hans-Hermann Ihnen KG. Beide Unternehmen öffneten zur Versorgung der notwendigen Versorgung der Gerätschaften mit Kraftstoff.
Der Einsatz der Feuerwehren und Lohnunternehmen sowie Landwirte endet um 2:30 Uhr.
Für die Gemeinde Südbrookmerland war ein so ausgeprägtes Starkregenereignis erstmalig zu verzeichnen.
Gemeinde Brandmeister Focko Westerbur sagte, dass trotz so einem außergewöhnlichen Naturereignis die Feuerwehren in Südbrookmerland hervorragend funktionieren und die Hilfsbereitschaft der Bürger Südbrookmerlands enorm ist.