Gefahrgutunfall auf B210 fordert 110 Einsatzkräfte für 10,5 Stunden
Bedekaspel. Am Montagmorgen kam es auf der B210 (Emder Straße) in Südbrookmerland OT Bedekaspel (LK Aurich) zu einem Gefahrgutunfall. Ein mit 31.000 Liter Diesel beladener Tanklastzug, geriet aus bislang ungeklärter Ursache auf die Berme und konnte aufgrund des weichen Untergrundes nicht wieder auf die Straße gelangen. Der Anhänger des Tanklastzuges überschlug sich und der LKW kippte seitlich auf die Fahrbahn. Das Fahrzeug befand sich in Fahrtrichtung Georgsheil. Der Fahrer konnte die Kabine seines LKW`s unverletzt verlassen und setzte den Notruf ab. Um 6:30 Uhr wurden daraufhin die Feuerwehren der Gemeinde Südbrookmerland und der Gefahrgutzug des Landkreises Aurich, der bei der Feuerwehr Sandhorst stationiert ist, alarmiert. Unmittelbar nach Eintreffen des ersten Fahrzeugs wurde das Ausmaß der Situation klar und vom Einsatzleiter wurde unterstützend der ABC-Zug des Landkreises Aurich, der bei der Feuerwehr Osterhusen stationiert ist und der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises, der bei der Feuerwehr Middels stationiert ist alarmiert. Zur Absicherung der Einsatzkräfte, wurde ebenfalls das DRK Südbrookmerland, mit der Schnelleinsatzgruppe Sanität angefordert.
Eine Vollsperrung der B210 war notwendig, um die umfangreiche Einsatzlage sicher zu bewältigen.
Der Brandschutz wurde sichergestellt, um die sichere Bergung des Diesels und des Tanklastzuges zu gewähren.
Aus dem kopfüber im Graben liegenden Anhänger tropfte Diesel heraus. Dieser wurde mit einem Auffangbehälter aufgefangen und regelmäßig abgesaugt. Ein ölbindendes Fließ wurde auf die markanten Stellen verteilt, um eine Verbreitung des Kraftstoffes zu unterbinden. Außerdem wurde mittels Bagger und durch ein Fuhrunternehmen herbeigeschafften Sand, der Graben beidseits verschlossen.
Die Zugänglichkeit zu den Tanks war aufgrund der unglücklichen Lage des Anhängers und der Zugmaschine auf normalem Wege nicht gegeben. Somit wurden Spezialbohrer eingesetzt, um durch die Außenhaut der Tanks Zugänge zu schaffen. So konnte der Dieselkraftstoff in einen anderen beorderten Tanklastzug umgepumpt werden.
Durch einen Schwerlastkran konnten die beiden nun leeren Fahrzeuge auf die Straße gestellt und abgeschleppt werden.
Das DRK hatte frühzeitig ein Wärmezelt aufgestellt, damit sich die Einsatzkräfte vor dem eisigen Wind schützen und aufwärmen konnten.
Da abzusehen war, dass die Einsatzlage mehrere Stunden fordern würde, wurde der Versorgungszug der Kreisfeuerwehr Aurich, der bei der Feuerwehr Middels stationiert ist, frühzeitig angefordert. Dieser versorgte die Einsatzkräfte mit kalten und warmen Getränken, sowie Frühstück und Mittagessen.
Die Sperrung der Bundesstraße erfolgte zunächst durch die Polizei und die Feuerwehr, bis die zuständige Behörde Sperrbaken aufstellte. Leider sind mehr als 50 Fahrzeuge durch die Vollsperrung gefahren und wurden an der Einsatzstelle zurückgeschickt. Die Sperrbaken mussten somit wieder personell besetzt werden.
Um 16:30 Uhr konnte die Feuerwehr die Einsatzstelle an die Straßenbaubehörde übergeben. Diese sorgte dann für eine Abtragung des kontaminierten Erdreichs.
Im Einsatz befanden sich 110 Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK mit 18 Fahrzeugen.