Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens in der Gemeinde Südbrookmerland
geschrieben von Sven Janssen
Bild: Sven Janssen
Am Montagmittag wurden die Feuerwehren Wiegboldsbur, Münkeboe-Moorhusen, Uthwerdum, Victorbur, die DRK-Bereitschaft Südbrookmerland sowie der Einsatzleitwagen des Landkreises Aurich zu einem Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens mit Wohnhaus nach Forlitz-Blaukirchen (Landkreis Aurich) in die Forlitzer Straße alarmiert. Um 13.33 Uhr hatte die Kooperative Regionalleitstelle Ostfriesland nach einem Notruf die Einsatzkräfte alarmiert.
In dem Gebäude leben die Eltern mit zwei Kindern und einem Hund. Während die Eltern arbeiten waren, bemerkte offenbar eines der Kinder einen lautstarken Knall im Scheunenbereich. Dort habe er bereits offenes Feuer vorgefunden – vorbildlich alarmierte das Kind die Nachbarn, die umgehend die Feuerwehr riefen. Weiterhin wurde ein Energieversorger hinzugezogen, um das Gebäude strom- und gaslos zu schalten.
Innerhalb weniger Minuten trafen die ersten Einsatzkräfte ein, aus dem Scheunentrakt schlugen die Flammen bereits meterhoch. Mit höchster Priorität versuchten die Feuerwehren, den vorderen Wohntrakt zu schützen. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus.
Ortsbrandmeister Dieter Seeberg, Einsatzleiter der zuständigen Ortsfeuerwehr Wiegboldsbur ließ aufgrund des Schadensbildes sofort „Gemeindealarm“ auslösen – unter anderem wurde dadurch die Feuerwehr Oldeborg nachalarmiert. Zusätzlich wurde die Drehleiter aus Aurich hinzugerufen. Eine Wasserversorgung wurde von zwei Unterflurhydranten sowie aus offenem Gewässer aufgebaut. Rund 800 m Schlauch wurden hierfür verlegt.
Ein mit Atemschutzgeräten ausgerüsteter Trupp machte sich auf die Suche nach einem Hund, der noch in dem brennenden Gebäude vermutet wurde. „Bellend“ war das Tier deutlich zu hören, jedoch nicht auffindbar. Später fand man das ängstliche Tier einige hundert Meter von der Einsatzstelle entfernt vor. Ein sich unter den Feuerwehrleuten befindlicher Elektriker, stellte umgehend den Strom im Gebäude ab.
Im Laufe des Einsatzes zogen sich der Einsatzleiter mit den vier Ortsbrandmeistern der Südbrookmerlander Feuerwehren sowie dem Kreisbrandmeister Gerd Diekena in den Einsatzleitwagen des Landkreises zurück, um das weitere taktische Vorgehen bei diesem Großeinsatz zu besprechen.
Eine sehr starke Rauchentwicklung sorgte für die gesamte Einsatzdauer für eine Vollsperrung der Kreisstraße 113 (K113). Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei hatten Sperrbaken aufgestellt.
Durch Radiodurchsagen und über das Warn- und Informationssystem „KATWARN“ wurde vorsichtshalber vor einer starken Geruchsbelästigung und Sichtbehinderung gewarnt.
Mit mehreren Trupps unter Atemschutz wurde ein massiver Löschangriff vorgenommen. Nachdem die meterhohen Flammen, unter anderem mit Unterstützung der Drehleiter aus Aurich eingedämmt waren, wurden zwei Bagger eingesetzt, um die stark einsturzgefährdeten Mauern des Stalltraktes einzureißen und das Ziegelblech des Daches zu entfernen. Erst danach war ein gefahrloses Abfahren des im Gebäude gelagerten Heu und Stroh, auf eine angrenzende Wiese, möglich. Auch hier wurden unter Atemschutz die Glutnester abgelöscht.
Rund zwei Stunden nach Einsatzbeginn, entschied sich der Einsatzleiter dazu den Verpflegungszug der Feuerwehr Middels zu alarmieren, der die rund 100 Einsatzkräfte mit warmen Essen versorgte.
Neben der Betreuung der Familie, insbesondere der Kinder, übernahm die DRK-Bereitschaft Südbrookmerland die sanitätsdienstliche Absicherung der Einsatzkräfte. Bis zum Eintreffen des Verpflegungszuges versorgte das DRK die Einsatzkräfte mit Kalt- und Warmgetränken. Zwei angrenzende Nachbarn, stellten, ohne zu zögern ihre Höfe zur Verfügung, damit die Einsatzkräfte die Einsatzbereitschaft der Atemschutzgeräte im Trockenen wiederherstellen konnten sowie eine warme Mahlzeit zu sich nehmen konnten.
Aufgrund der einsetzenden Dunkelheit baute die Feuerwehr Victorbur frühzeitig eine ausreichende Beleuchtung mit Material ihres Beleuchtungsanhängers auf. Nach rund 4,5 Stunden war das Feuer soweit unter Kontrolle.
Der Gerätewagen der Feuerwehr Münkeboe-Moorhusen wurde im Pendelverkehr mit Atemschutzflaschen- bzw. Rollschlauchcontainern eingesetzt, um genutzte Atemschutzflaschen und Feuerwehrschläuche zu tauschen.
Neben der Feuerwehr Südbrookmerland und dem DRK waren der Rettungsdienst, die EWE, die Untere Wasserbehörde und Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund mit 18 Fahrzeugen eingebunden. Nach rund 6,5 Stunden Einsatszeit wurde der Einsatz beendet.