Chronik 2

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Fortschreibung der Geschichte der
Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum

1994 bis 2009

Erlebt und geschrieben von

HBM Gerold Meyer

Ortsbrandmeister a. D.

Nachdem ich 1983 meinen Vater Tjade Meyer als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum ablösen durfte sehe ich es nunmehr auch als meine Verpflichtung an, die von ihm zum 60jährigen Jubiläum unserer Wehr geschriebene Chronik bis zum jetzigen 75jährigen Bestehen fortzuschreiben.

Im Herbst 1994 wurde der Unterrichtsraum in unserem Feuerwehrhaus auf Veranlassung der Gemeinde Südbrookmerland renoviert. Ein Jahr lang hatten wir der Grundschule den Raum als Klassenzimmer zur Verfügung gestellt, da die Räumlichkeiten der Schule bedingt durch Um- und Anbauarbeiten geschlossen waren. Unseren theoretischen Unterricht sowie Besprechungen und Sitzungen konnten wir dank der Unterstützung des Schützenvereins St. Georg in deren Schützenhaus durchführen.

Anfang 1995 wurde vom Ortskommando der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum beschlossen, über den Gemeindebrandmeister einen Antrag auf Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges an die Gemeinde zu stellen.

Wegen der Ausstattung unserer Wehr mit drei Fahrzeugen (LF8, TLF8 und VGW) wurde der Gemeindebrandmeister befragt, ob es möglich sei, die Wehrstärke von bisher 32 auf 38 aktive Mitglieder aufzustocken. Der Gemeindebrandmeister beschied diesen Antrag abschlägig, da diese Vorgehensweise nur bei einer Schwerpunktfeuerwehr mit den entsprechenden Fahrzeugen möglich sei.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung Ende 1995 wurden das erste Mal mit Nicole Blumhoff und Daniela Meyer zwei Mädchen aus der Jugendabteilung in die aktive Wehr übernommen.

Im Januar 1996 hatten wir geplant, unseren unverheirateten Kameraden Manfred Freudenberg anlässlich seines 30. Geburtstages mit einer Pferdekutsche zum „Fegen und Feiern“ zum Feuerwehrhaus zu fahren. Doch durch Schneefall und der daraus entstehenden Straßenglätte konnten die Pferde nicht eingesetzt werden. Spontan entschlossen sich die Kameraden, die Aufgabe der Pferde selbst zu übernehmen.

Die Gemeinde Südbrookmerland hatte dem im Vorjahr gestellten Antrag auf Beschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges zugestimmt. Die Anschaffung musste allerdings verschoben werden, da unsere Nachbarwehr Wiegboldsbur mit dem TLF verunfallte und dort nunmehr eine Neuanschaffung vorgenommen werden musste.

Um neben dem Osterfeuer in der zweiten Jahreshälfte auch eine öffentliche Veranstaltung durchzuführen, entschloss man sich, jeweils im September ein „Spiel ohne Grenzen“ zu veranstalten.

Anlässlich eines Besuchs im Jahre 1997 bei unserer befreundeten Wehr in Brüggen am Niederrhein besichtigten wir eine Flughafenfeuerwehr des englischen Militärs. Die Ausrüstung eines dort eingesetzten Fahrzeuges mit einem Lichtmast, brachte auch uns auf die Idee etwas Ähnliches bei unserem Fahrzeug zu installieren. Unter Federführung unseres Kameraden Wolfgang Ihnen montierten wir eine Anlage auf unseren VGW. Dadurch waren wir nunmehr in der Lage, Einsatzstellen im Durchmesser von 60m ohne Schattenbildung auszuleuchten.

Zum Jahresabschluss unternahmen wir zum ersten Mal eine Fahrt mit unseren Familien zum Weihnachtsmarkt in Oldenburg.

1998 standen umfangreiche Renovierungsarbeiten in und am Feuerwehrhaus an. Dem Einsatz unseres Kameraden Hinderk Pancratius war es zu verdanken, dass im Unterrichtsraum ein neuer Wandschrank installiert wurde. Durchgehende Glasschiebetüren ermöglichten uns nun auch unsere im Laufe der Jahre gesammelten Erinnerungen gut zur Geltung zu bringen. Dieser Umbau gab dem Unterrichtsraum eine neue und gemütliche Atmosphäre.

Wesentlich unangenehmer waren die notwendig gewordenen Arbeiten zur Isolierung des Dachbereiches des Feuerwehrhauses. In Eigenleistung wurde Glaswolle eingebracht.

Wegen der schlechten Beteiligung bei der Veranstaltung „Spiel ohne Grenzen“ im September 1998 kamen wir zu dem Entschluss im Folgejahr diese Spiele nicht mehr durchzuführen.

Ein Highlight im Jahre 1999 war der 30. Geburtstag unseres Kameraden und „Mädchen für Alles“ Ralf Harms. Wir ließen es uns nicht nehmen ihn mit der von uns geschmückten alten Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Aurich zum Feuerwehrhaus zu kutschieren.

Auf 25 Jahre sportliche Aktivitäten konnte unsere Boßelgemeinschaft zurückblicken. Seit 1974 treffen sich die Kameraden in den Wintermonaten Sonntagvormittags unter Führung vom Obmann Werner Raschke.

Der absolute Höhepunkt im Jahr 1999 war die Lieferung des neuen Tanklöschfahrzeuges. Im März hatte uns die Nachricht erreicht, dass das Fahrzeug bei der Firma Schlingmann in Dissen in Auftrag gegeben worden war. Die Zusatzausrüstung mit einem Wasserwerfer wurde allerdings nicht von der Gemeinde genehmigt. Das dennoch diese Ausrüstung erfolgen konnte war den Gewerbetreibenden in unserer Gemeinde zu verdanken. Durch ihre Spenden in Höhe von 5.000,00 DM konnte uns unser Wunsch erfüllt werden. Im Mai konnten wir bei einer Baubesprechung im Werk Schlingmann unsere Vorstellungen zur Ausrüstung des Fahrzeuges vorstellen. Hierbei wurde auch der Wasserwerfer in Auftrag gegeben.

Im Oktober nahm unsere Altersabteilung unter Führung des Ortsbrandmeistes eine Werksbesichtigung bei Schlingmann vor bei der auch der Aufbau des bestellten Tanklöschfahrzeuges in Augenschein genommen werden konnte. Zum von der Gemeinde vereinbarten Abholtermin am 5.11.1999 fuhren vier Kameraden nach Dissen ließen sich das neue Fahrzeug vorführen, bekamen eine Einweisung und machten sich nach einer Übernachtung auf den Nachhauseweg. In Georgsheil angekommen wurde das Fahrzeug von der gesamten Wehr in Empfang genommen. Am darauffolgenden Tag erfolgte die offizielle Übergabe durch die Gemeinde an die Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum.

Im Dezember feierten wir unseren traditionellen Kameradschaftsabend an dem auch Vertreter unserer befreundeten Wehr aus Brüggen teilnahmen.

Leider war dieses das letzte Zusammentreffen mit den Kameraden vom Niederrhein. Seither sind die Kontakte etwas eingeschlafen.

Der Jahreswechsel von 1999 auf 2000 wurde von vielen unserer Kameraden als „Saftparty“ im Feuerwehrhaus gefeiert. Es war angewiesen worden, dass die Feuerwehren die Feuerwehrhäuser zu besetzen hätten. Grund waren die Befürchtungen, dass gerade auch die EDV die zur Alarmierung in der Leitstelle eingesetzt wurde wegen des Millenniums versagen würde. Zum Glück erwiesen sich die Befürchtungen als unbegründet.

Anfang 2000 wurden für die Atemschutzgeräteträger die ersten für hohe Temperaturen ausgelegten Feuerwehrüberjacken angeschafft.

Am 06. Februar 2000 wurden wir zu einem schweren Verkehrsunfall gerufen. Auf der K118 in Moorhusen war ein Audi frontal gegen eine Rotbuche gefahren. In dem Fahrzeug befanden sich fünf Personen. Lediglich die Person auf dem Beifahrersitz hat diesen Unfall überlebt. Wir hatten die schwere Aufgabe, vier junge Menschen aus dem völlig zerstörten Fahrzeug zu bergen.

Eine größere Baumaßnahme am Feuerwehrhaus stand auch im Jahre 2000 an. Die abgängigen hölzernen Hallentore wurden durch moderne Rolltore ersetzt. Schwierigkeiten bereitete der einbauenden Firma allerdings die Befestigung der Tore, die an der Hallendecke erfolgen musste. Aber nach einer Nachtschicht konnte in den frühen Morgenstunden die Fertigstellung gemeldet werden. Unter Anleitung unseres Kameraden Pancratius wurden in den folgenden Tagen noch Verschönerungen durch Kunststoffverkleidungen vorgenommen.

Bei einem Unfalleinsatz mit eingeklemmter Person fiel die Hydraulikpumpe aus. Eine Neuanschaffung war dringend erforderlich. Herr Bürgermeister Schallmeyer sorgte mit einer schnellen unbürokratischen Entscheidung dafür, dass diese Anschaffung schnellstens erfolgen konnte.

Ein besonderer Einsatz in diesem Jahr wurde durch starke Regenfälle ausgelöst. Die Feuerwehren der Stadt Aurich baten uns um Hilfe da sie die Menge der Einsätze nicht mehr alleine bewältigen konnten. Durch Einsatz unserer Turbinenpumpe im Fahrstuhlschacht der Firma Silomon gelang es uns größeren ‚Schaden in den Kellerräumen zu verhindern.

Im Juli nahm unsere Jugendfeuerwehr an einem Zeltlager in Holland teil. Für die Jugendlichen war diese Veranstaltung in Appingedam ein besonderes Erlebnis.

Im Laufe des Jahres wurden innerhalb der Wehr Stimmen laut, in der zweiten Jahreshälfte wieder eine Veranstaltung durchzuführen. Im September fand, jetzt unter dem Namen „Uthwerdumer September Olympiade“ (USO) die Neuauflage vom „Spiel ohne Grenzen“ mit großem Erfolg statt. Seither ist diese Veranstaltung nicht mehr aus dem Kalender der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum weg zu denken.

Ende September führten wir eine Besichtigung der Meyer-Werft in Papenburg durch. Unsere Kameradin Karin Harms hatte diesen Tagesausflug organisiert. Beeindruckend war das im Bau befindliche Kreuzfahrtschiff.

Die Ende des Jahres entstehende Idee, den Stauraum im Feuerwehrhaus durch einen Anbau zum Sportplatz zu vergrößern konnte bis heute nicht realisiert werden.

Anfang des Jahres 2001 führten wir wieder eine Tagesfahrt durch, die zum Ziel das Marinemuseum in Wilhelmshaven und anschließend die Brauerei in Werdum hatte. Ein schöner Tag endete mit der Ankunft beim Feuerwehrhaus.

Um nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zwei kurz hintereinander stattfindende Feuerwehrveranstaltungen durchzuführen, trafen wir mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Victorbur die Vereinbarung, dass die Schnelligkeitsübungen der Victorburer im Frühjahr stattfinden sollten um im Spätsommer nicht mit unserer „USO“ zusammen zu fallen.

Ein Großfeuer am 14. November 2001 in einer Großraumdiscothek in Georgsheil machte den Einsatz fast aller Wehren Südbrookmerlands und der Drehleiter aus Aurich erforderlich. Im Gebäude platzierte Brandbeschleuniger bargen für die Einsatzkräfte ein hohes Risiko. Wir benötigten mehrere Stunden um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Die Feuerwehrküche aus Middels versorgt uns während des Einsatzes mit Getränken und einem Imbiss.

Am 21. Dezember beging mein Vater Tjade Meyer, langjähriger Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum und Gemeindebrandmeister Südbrookmerland seinen 75jährigen Geburtstag. Wir nahmen dieses zum Anlass, ihn mit der Feuerwehrkapelle Walle zum Feuerwehrhaus zu holen um dort mit ihm zusammen ein paar schöne gemütliche Stunden zu verleben.

Auf der Jahreshauptversammlung unserer Wehr wurde zum ersten Mal ein Kamerad für 60jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt. Wiederum hieß der Jubilar Tjade Meyer.

Im August 2002 bahnte sich an der Elbe eine Katastrophe an. Durch schwere Regenfälle in den Bergen schwollen die Elbe und deren Zuflüsse so stark an, dass sogar Deiche brachen. Als die Flutwelle Niedersachsen erreichte wurde auch die Kreisfeuerwehrbereitschaft Aurich alarmiert. Zum ersten Mal rückte unsere Kreisfeuerwehrbereitschaft zu einem Ernstfall aus. Neun Kameraden unserer Wehr nahmen an diesem vier Tage dauernden Einsatz im Amt Neuhaus teil. Da wir in der Nacht angereist waren wurden wir daraufhin immer nachts eingesetzt. Unsere Aufgabe war es, Sandsäcke zu befüllen und zu schleppen. In unseren Ruhephasen an den Tagen war es natürlich recht schwierig, bei 30 Grad Lufttemperatur in Zelten zu schlafen. Außerdem wurden wir von Massen von Sumpffliegen geplagt und zerstochen. Nur unsere gute Kameradschaft machte es möglich diesen harten Einsatz zu meistern. Das Erlebte war sehr beeindruckend, allerdings tat es auch sehr gut wieder zu Hause von unseren Kameraden empfangen zu werden.

Im Oktober des gleichen Jahres unternahmen wir eine Dreitagesfahrt ins Weserbergland.

Am 1. Februar 2003 bescherten uns zwei Jugendliche einen folgeschweren Einsatz. Sie hatten in Norden einen 40-Tonnen-LKW gestohlen. Ihre Fahrt endete in Georgsheil. Sie verloren beim Abbiegen an der Kreuzung die Gewalt über das große Fahrzeug und krachten in ein Wohnhaus. Dabei kippte das Fahrzeug um und das Führerhaus wurde von der Giebelwand begraben. Einer der Jugendlichen konnte das den LKW leicht verletzt verlassen. Als wir an der Unfallstelle eintrafen wurde uns von der Polizei mitgeteilt, dass sich keine weiteren Personen im Fahrzeug befinden würden. Nachdem wir jedoch das Umfeld abgesucht hatten und den zweiten Insassen nicht ausfindig machen konnten, durchsuchten wir das Führerhaus in dem wir die Schuttmassen beseitigten. Unter dem Gestein fanden wir dann den lebensgefährlich verletzten Fahrer. Die Bergung erwies sich als äußerst schwierig da weitere Gebäudeteilen einzustürzen drohten.

Da die Pflasterung des Vorplatzes unseres Feuerwehrhauses vor den neuen Hallentoren viel zu tief war, fanden sich einige Kameraden, die in Eigenleistung diesen Zustand behoben. Die Pflasterarbeiten wurden im September 2003 ausgeführt.

Die Ausstattung des VGW fand eine Aufwertung durch die Anschaffung eines neuen leistungsstärkeren Stromaggregates. Das bisher vorhandene alte 5-KVA-Gerät reichte nicht mehr aus und wurde durch ein Aggregat mit einer Leistung von 11,5 KVA ersetzt.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung wurde mit Ursula Raschke zum ersten Mal eine Feuerwehrkameradin durch Erreichen der Altersgrenze von 62 Jahren in die Altersabteilung überführt.

Im Februar 2004 wurden Neuwahlen erforderlich. Aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen hatte ich mich entschlossen nach 21 Jahren mein Amt als Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum zur Verfügung zu stellen. Als mein Nachfolger wurde Reiner Harms in dieses Amt gewählt. Für den ebenfalls zurückgetretenen langjährigen Gruppenführer Hinderk Pancratius wurde als Nachfolger Wolfgang Ihnen bestimmt.

Im Sommer war die komplette Freiwillige Feuerwehr Uthwerdum samt der Jugendabteilung zusammengerufen worden um aktuelle Fotos anzufertigen. Nachdem die Fotos gefertigt waren hörte man plötzlich das Herannahen von Musik. Zu meiner Überraschung wurden mir zu Ehren vom Spielmannzug Ihlowerfehn ein paar schöne Melodien gespielt. Ich wurde in das festlich hergerichtete Feuerwehrhaus geleitet. Ein Geschenk unserer Wehr wurde mir überreicht und der zu meiner Verwunderung anwesende Bezirksbrandmeister ehrte mich im Namen der Ostfriesischen Feuerwehren. Mein Vorgänger als Ortsbrandmeister, mein Vater Tjade Meyer ließ die 21 Jahre meiner Amtszeit in einem Vortrag Revue passieren. Der Abend klang mit einem gemütlichen Beisammensein aus.

Was im Zuge der Gemeindereform 1972 hätte schon passieren müssen, die Auflösung des Feuerlöschverbandes Moordorf-Walle, wurde im Sommer 2004 vollzogen da vom Land Niedersachsen keine Genehmigung mehr erteilt wurde den Verband bestehen zu lassen. Durch diese Maßnahme wurde es erforderlich die Einsatzgebiete der fünf Ortsfeuerwehren Südbrookmerlands neu zu regeln. Seither ist unsere Wehr auch für den Ortsteil Bedekaspelermarsch zuständig. Unser Tanklöschfahrzeug wird zudem auch in Teilen Moordorfs eingesetzt.

Die Erfahrung bei Verkehrsunfällen zeigte, dass viele Verunfallte mit den Füßen unter den Fußpedalen eingeklemmt sind. Da in diesem Bereich der Spreizer sehr schlecht einzusetzen ist, wurde unserem Wunsch entsprechend ein Pedalschneider angeschafft.

Über das Jahr 2005 gibt es keine nennenswerten Vorkommnisse in der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum zu berichten.

Anlässlich der Jahreshauptversammlung 2006 wurden das erste Mal mit Waltraud Fahnster, Anna Meyer und Friederike Melles drei weibliche Mitglieder für 25jähre Zugehörigkeit ausgezeichnet. Unser damaliger Entschluss, Frauen in die aktive Wehr aufzunehmen hat sich in dieser Zeit als richtig und wichtig erwiesen.

Anfang des Jahres 2007 legte Kamerad Tjade Meyer aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als „Alterspräsident“ unserer Wehr nieder. Seither führt Behrend Lübben den Vorsitz der Altersabteilung.

In diesem Jahr stand auch eine große Feier ins Haus. Die Jugendfeuerwehr Uthwerdum konnte auf ein 40jähriges Bestehen zurück blicken. Aus diesem Anlass waren am 29. Juni viele Gäste aus Politik und Feuerwehr im Feuerwehrhaus zusammen gekommen um einen Rückblick auf diese 40 Jahre zu erhalten. Es wurde ausdrücklich die Leistung der Jugendfeuerwehrwarte, die sich im Laufe der Jahre um die Jugendarbeit sehr verdient gemacht hatten, gewürdigt. Die beiden Gründungsmitglieder Heinz Fleßner und Werner Poppen erhielten die Niedersächsische Ehrennadel für 40jährigen Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum. Am folgenden Samstag wurde das Jubiläum mit einem Gemeindejugendfeuerwehrtag abgerundet.

Unsere Jugendfeuerwehrwartin Karin Harms, gezeichnet von ihrer schweren Krankheit hatte die Jubiläumsfeier noch erleben dürfen. Am 07.07.2007 erlag sie jedoch im Alter von 44 Jahren ihrem schweren Leiden. Karin hatte sich stets in ihren Ämtern als Jugendwartin der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum und als Gemeinde-Jugendfeuerwehrwartin der Gemeinde Südbrookmerland für die Belange der Jugend eingesetzt. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

Anfang des Jahres hatte die Gemeinde Südbrookmerland für die Ortswehren Wiegboldsbur und Uthwerdum bei der Firma Schlingmann in Dissen neue Löschgruppenfahrzeuge für die nach 26 Jahren abgängigen alten Fahrzeuge bestellt. Wie auch bei der Neuanschaffung des Tanklöschfahrzeuges räumte man uns ein großes Mitspracherecht was die Ausrüstung des Fahrzeuges betraf ein. Einige Kameraden fuhren zur Baubesprechung zum Hersteller und konnten dort unsere Vorstellung einbringen. Die Altersabteilung ließ es sich auch diesmal nicht nehmen während der Bauphase eine Werksbesichtigung sowie eine Begutachtung des im Bau befindlichen Fahrzeuges durchzuführen. Einige vorhandene Geräte wurden mitgenommen um die im Fahrzeug entstehenden Geräteräume an sie anzupassen. Am 29. Oktober konnte das neue Fahrzeug bei Schlingmann übernommen und nach Uthwerdum überführt werden. Am 3. November wurde im feierlichen Rahmen die offizielle Übergabe durch die Gemeinde vorgenommen.

Das Jahr 2008 begann für uns mit einem traurigen Ereignis. Im Februar verstarb im Alter von 81 Jahren unser Kamerad Tjade Meyer. Er war einer, der Feuerwehr gelebt hatte. Mit 14 Jahren in die Feuerwehr in den Kriegsjahren eingetreten.1958 zum Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Uthwerdum gewählt. Maßgeblich beteiligt am Bau zweier Feuerwehrhäuser. Neuanschaffung von zwei Löschgruppenfahrzeugen und einem Tanklöschfahrzeug für die Ortsfeuerwehr Uthwerdum betrieben. Dafür eingesetzt, dass unsere Wehr Stützpunktfeuerwehr wurde. Das Amt als erster Gemeindebrandmeister der Gemeinde Südbrookmerland bis zum Erreichen der Altersgrenze bekleidet. Erster Kreis-Jugendfeuerwehrwart des Landkreises Aurich und erster Bezirks-Jugendfeuerwehrwart des Regierungsbezirkes Aurich. Er lebt für uns fort im von ihm geschriebenen ersten Teil dieser Chronik.

Ein großes Ereignis fand am 5. April in der Turnhalle in Georgsheil statt. Hier wurde nach langen Jahren des Ringens um eine Zusammenlegung der Kreis-Feuerwehrverbände Nord und Süd im Landkreis Aurich diese Vereinigung beschlossen.

Da wegen des herbstlichen Wetters bei Übergabe des neuen Löschgruppenfahrzeuges keine öffentliche Präsentation stattgefunden hatte wurde im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Juni der Bevölkerung das neue Fahrzeug vorgestellt. Diese Vorstellung verbunden mit einem Rahmenprogramm bescherte uns eine gelungene Veranstaltung.

In diesem, unserem 75. Jubiläumsjahr veranstalteten wir unser 20. Osterfeuer und jetzt gerade mit September führten wir wieder mit viel Erfolg unsere 10. Uthwerdumer September Olympiade durch.

Mit dem Wunsch auf einen harmonischen Verlauf unserer Jubiläumsveranstaltungen Ende Oktober beende ich hiermit die Aufzeichnung meiner Erinnerungen der letzten 15 Jahre mit unserem Spruch

„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“

Uthwerdum im Oktober 2009

Gerold Meyer